Volltext: Donauperle

aufgeführt, 1785 nach Gründung des Bistums Linz vom Kaiser 
Josef II. zur Domkirche erhoben. —- Die Kirche ist 53 m lang, 30 m 
breit, mit Emporien und Stuccoarheiten. 
Der Hochaltar mit kunstvoll gewalltem Marmormantel, eine Arbeit der 
italienischen Bildhauer J. B. Colomba und J. B. Barberini 1681—1685 auf Kosten 
der o.-ö. Stände in Mantua angefertigt. Das treffliche Altarbild (Himmelfahrt 
Mariens) von Antonio Belucci, kaufte Ernst Graf von Herberstein, der erste Bischof 
von Linz, aus dem aufgehobenen Kloster der Schwarzspaniermönche in Wien an. 
Die Chorstühle, ein Kunstwerk alter Holzschnitzerei aus dem auf¬ 
gehobenen Kloster Garsten hei Steyr; die reich vergoldete Kanzel. 
Die Orgel von Chrismann, zum grössten Teile aus dem aufgehobenen 
Kloster Engelszell 1786 übertragen. 
Die Gruft (zu Allerheiligen allgemein Zutritt) mit Armenseelen-Altar, hinter 
diesem der kupferne Kiesensarg der 1808 in Linz f Erzherzogin Elisabeth, Schwester 
Kaiser Josef H., bekannt als Gegnerin exzentrischer Moden. Die Gräber der 
4 ersten Bischöfe von Linz; die zwei letztverstorbenen (Kudigier und Müller) ruhen 
im neuen Dom; Jesuitengräber von 1723—1764 in einem Seitengange in backofen¬ 
förmigen Nischen. 
Das Collegium & Seminarium Ignatianum mit Gymnasium und 
Lyzeum wurde von den um 1600 in Linz angesiedelten Jesuiten 
im Jahre 1652 gegründet, 1773 aufgehoben. Die umfangreichen 
Gebäude dienten längere Zeit als Kaserne, sind heute Post- und 
Telegraphenamt, Lottoamt etc. 
III. Die Stadtpfarrkirche. 
(Pfarrplatz.) 
Ein großer, freistehender, im Innern dreischiffiger Bau, mit 
von sechs Mauerpilastern getragener Oberdecke. Grundsteinlegung 
1226, Vollendung des ersten Baues 1286, Erhebung zur Pfarrkirche 
1367. Kaiser Friedrich III. veranlaßte 1440 einen vollständigen 
Umbau, der noch Änderungen bis auf unsere Tage erhielt. Der 
hohe Turm mit Galerie (Feuerwache) stammt aus 1555. Majestätisches 
Geläute. 1886 600jähr. Jubiläum der Kirche. 
Das Hochaltar-Bild (Himmelfahrt und Krönung Mariens), eine vor¬ 
treffliche Arbeit des Tirolers Karl Köslfeld aus 1690, der als Klostermaler im Stifte 
Garsten 1735 starb und dort ruht. 
Die 7 Seitenaltar-Bilder, darunter (erster Altar links) ein Abend¬ 
mahl von Sandrart, ein heil. Ignatius (erster Altar rechts) von Barth. Alto- 
monte aus 1777. Der Marienaltar (links) mit schöner Immakulata-Statue aus 
München. Auf der gleichen Seite rückwärts Pietä, eine nach dem Yorbilde Achter¬ 
manns im Dome zu Münster. 
Das rote Marmordenkmal (rechts vom Hochaltäre im Presbyterium an 
der Wand) des in Linz 1493 f und um die Stadt hochverdienten Gönners, Kaiser 
Friedrich III., dessen Herz und Eingeweide hier beigesetzt sind. 
Die Ölbergkapelle aus 1695, an der nordöstlichen Außenseite 
der Kirche, besitzt Schnitzarbeiten von Leonhard Sattler aus Sankt 
Florian, einem geschickten Bildhauer, f 1744. 
Die Johann Nepomuk-Statue von Kafael Donner, früher in der Harrach- 
strasse, wurde 1889 an der Aussenseite der Kirche hinter dem Hochaltar aufgestellt. 
— Die zwei schwarzen Marmortafeln neben dem Hauptportal schmücken die Namen 
gefallener Krieger. 
IV. Kirche und Kloster der Kapuziner. 
(Kap uz in er straße.) 
Die Kirche, seit 1786 Matthias-Pfarrkirche, ist ein kreuzförmiger, 
einschiffiger Bau, dessen kürzlich restauriertes Inneres durch seine 
5 neuen, romanischen Altäre einen weihevollen Eindruck macht. Seit 
1906 der Turm neu ausgebaut.
	        
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