Volltext: Ein Originalmensch

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sich als Witwe mit ihren Töchtern aus Budroeis nach 
Gmunden gezogen hatte. Unser Karl war geboren am 
2. riooember 1818. Seine ITlutter aber starb schon, als er im 
sechsten Jahre stand, 1. Jänner 1825. €s folgte dann eine 
zweite frau, die ebenfalls CliJabeth hiefj, eine Wirtstochter 
aus Gmunden, fln Geschwistern hatte Karl blofj einen 
Bruder, Bernhard, der später Chirurg wurde. Heute lebt 
von der Verwandtschaft des Doktors nur mehr fein Reffe, 
der Sohn feines Bruders, Guftao Riedlinger, Hotelier in 
Bad Hehl. 
Karl war ein schwächliches, schüchternes Kind, jedoch 
talentiert, mit einem starken Zuge zur Frömmigkeit begabt. 
wenn manche behaupteten, er fei nie an Ordnung und 
Reinlichkeit gewöhnt worden, was Sache der Stiefmutter 
gewesen wäre, so scheint dies nicht zutreffend zu fein, 
denn feine Stiefmutter übte, selbst als er schon Doktor von 
Weijjkirchen war, einen großen Einfluß auf ihn aus. 
Sicher ist, doh das Verhältnis zu feiner Stiefmutter 
das herzlichste war, wie dies Briefe zeigen, die er in feiner 
Studienzeit an sie schrieb, die ebenso kindlich als fromm 
abgefaßt find. Ueberhaupt herrschte in der familie des 
Wundarztes, wie Dr. Riedlinger eigens betont, christlicher 
Sinn und christliche Sitte. 
Wenn im späteren Leben fein Mangel an Ordnung 
und eine besondere €igenart in der Vernachlässigung des 
fleufjern sich zeigen, so find diese Erscheinungen auf fein 
sanguinisches Temperament und auf feine ganz eigene 
Lebensauffassung zurückzuführen. 
Im Alter oon acht Jahren war Karl ein Vierteljahr 
krank, zuerst an den Malern und an Scharlach, dann an 
einer Verkühlung, die er sich gelegentlich eines Hagelwetters 
zuzog und eine Wassersucht zur folge hatte. 
„]m Alter von zwölf Jahren“, schreibt er, „empfing 
ich die erste heilige Kommunion und wurde zugleich vom 
hodirvürdigften Bischof Thomas Ziegler von Linz gefirmt.“
	        
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