Volltext: Die Kriegführung im Sommer und Herbst 1917. Die Ereignisse außerhalb der Westfront bis November 1918. (13. 1942)

Offizlersersatz. Leichte Maschinengewehre. 
27 
und dem damit verbundenen allzu häufigen Wechsel. Der hohe Wert der 
Feldrekrutendepots, in denen die Ersahmannschaften vor Einstellung in 
die Feldtruppenteile durch kriegserfahrene Ausbilder weiter gefördert 
wurden, trat um so deutlicher in Erscheinung. 
Auch in der Ergänzung, der Offiziere ergaben sich Schwierigkeiten, 
wenngleich die aus dem Frieden überkommenen Bestimmungen durch 
weitherzige Auslegung stark gelockert waren. Der große Bedarf brachte 
es mit sich, daß der Nachwuchs auch für das aktive Offizierkorps vielfach 
Kreisen entnommen werden mußte, die dem Ossizierstande bisher fern 
standen, daß die Fahnenjunker zum größten Teil in sehr jugendlichem 
Alter eingestellt wurden und vorher häufig nicht mit der nötigen Strenge 
erzogen und zur Pflichterfüllung angehalten worden waren. Um so mehr 
war für ihre Erziehung und Ausbildung, die außer bei der Truppe in be¬ 
sonderen Lehrgängen erfolgte, nicht allein tüchtiges, sondern auch charak¬ 
terfestes Lehrpersonal erforderlich. Seine Ausbringung aber bereitete bei 
dem hohen Bedarf des Feldheeres, vornehmlich an kriegserfahrenen äl¬ 
teren Offizieren, immer größere Schwierigkeiten. 
c) Waffen, Gerät und Munition*). 
Die Ziele des Hindenburg-Programms waren bei weitem noch nicht 
erreicht. 
Bei der Infanterie hatte im zweiten Vierteljahr 1917 die Aus¬ 
stattung mit leichten Maschinengewehren begonnen, doch konnten die 
Kompanien statt der in Aussicht genommenen sechs zunächst nur je ein 
Gewehr erhalten; bis Ende Juli waren die Divisionen der Westfront in 
dieser Weise ausgerüstet. Die große Unterlegenheit gegenüber Franzosen 
und Engländern bestand fort. Für die Tankabwehr schienen nach den 
Meldungen aus der Front die bisherigen Kampfmittel, neben der Artil¬ 
lerie Maschinengewehre mit „s. m. K."-Munition (Spitzgeschoß mit Stahl¬ 
kern), die allerdings nur leichte Panzerungen durchschlugen, ausgereicht 
zu haben. Von der Einführung eines Sondergeschützes sah man mit Rück¬ 
sicht auf die schon bestehende Überlastung der Fabrikation ab. 
Bei der Feldartillerie war die Umbewasfnung mit Feldkanone 
und leichter Feldhaubitze 16, die mit neuen, besonders geformten „6-Ge- 
schossen" Schußweiten bis zu 10700 und 9700 Meter erreichten, im Sange; 
bis Ende Juli 1917 waren aber erst etwa 10 v.H. der Kanonen und 16 v.H. 
der Haubih-Batterien der Westfront neu bewaffnet. Da Fahrversuche in¬ 
zwischen ergeben hatten, daß beide neuen Geschütze zu schwer waren, um 
') Dgl. Bd. XII, S. 5 u. 12ff.
	        
Waiting...

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.