Volltext: Die Kriegführung im Sommer und Herbst 1917. Die Ereignisse außerhalb der Westfront bis November 1918. (13. 1942)

XI. Die Ereignisse zur See und in Ostafrika. 
A. Der Krieg zur See seit Gommer J9J71). 
gm Vordergründe der Seekriegführung stand seit dem 1. Februar 1917 eo,wJ£1917 
der uneingeschränkte Unterseekrieg gegen die feindliche Schiffahrt. ***»»«>. 
Nachdem die von den Unterseebooten gemeldeten Versenkungsziffern im 
April und Zum ihren Höchststand erreicht hatten, gingen sie im weiteren 
Verlaus des Krieges langsam zurück. Maßgebend dafür war neben ver¬ 
stärkter feindlicher Gegenwirkung durch Bewachungs- und Sicherungs- 
fahrzeuge, Minen und Wasserbomben vor allem das Fahren in Geleit¬ 
zügen. Dagegen haben Maßnahmen, die deutscherseits mit Rücksicht auf 
noch neutrale Staaten getroffen waren, wie Zugeständnisse für die nor¬ 
wegische und dänische, holländische und spanische Fischerei, sowie schonende 
Behandlung argentinischer, schwedischer und Schweizer Transporte, die 
Führung des Untersee-Handelskrieges nicht nennenswert beeinträchtigt. 
Die Hoffnung allerdings, durch solche Nachgiebigkeit wirtschaftliche Zu¬ 
geständnisse von den Neutralen zu erhalten, erwies sich als trügerisch, da 
diese längst nicht mehr Herren ihrer Entschlüsse waren. Das Verhalten 
gegenüber der amerikanischen Schiffahrt wurde bis zum August 1917 von 
der Überlegung geleitet, „die Feindseligkeiten von unserer Seite nicht zu 
eröffnen, um es dem Präsidenten zu erschweren, die vorläufig noch flaue 
Kriegsstimmung zu beleben^)". Angesichts der zunehmenden Zwangs¬ 
und Erpressungsmahnahmen, durch die England seine gelichteten Schifss- 
bestände aus der neutralen Schiffahrt zu ergänzen bemüht war, erweiterte 
Deutschland am 22. November das Sperrgebiet um England so weit nach 
Westen, daß es feindliche Schiffe nicht mehr in einer Nacht durchfahren 
konnten. Gleichzeitig wurde ein neues Sperrgebiet um die Azoren gelegt, 
um die dort beobachtete Zusammenstellung der feindlichen Geleitzüge zu 
stören. Zm Mittelmeer siel der neutrale Streifen für die Fahrt nach 
Griechenland weg, da dieser Staat Ende Zuni in die Reihe der Gegner 
getreten war. An der nordamerikanischen Küste begnügte man sich aber 
auch weiterhin mit der Handhabung des Kreuzerkrieges. 
l) Anschluß an Bd. XII, S. 536ff. 
*) Denkschrift des Admiralstabes vom 3. Sept. 1917.
	        
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