426 Kämpfe an den Nebenfronten seit Sommer 1917. Der Krieg der Türkei.
®°«£Ür« ordentlich verlustreich; zahlreiches Kriegsgerät, darunter viele Geschütze,
»11. blieben wegen fehlender Gespanne liegen. Der ungünstige Verlauf der
nun schon acht Tage dauernden Schlacht, daneben unzureichende Verpfle¬
gung und Wassermangel ließen den Kampfgeist der Truppen sinken.
Zwischen Meer und Gebirge, wo die englischen Hauptkräste vorgingen,
mußte eine Widerstandslinie nach der anderen aufgegeben werden; im
Gebirge selbst vermochten sich die Truppen länger zu halten. Am S.No-
vember lösten starke britische Fliegerangriffe bei Et Tine, dem Haupt¬
etappenort der 8. Armee, eine große Panik aus. Um gänzlicher Auflösung
vorzubeugen, ordnete General von Falkenhayn am 13. November weiteren
Rückzug an.
An demselben Tage hatte er eine Aussprache mit Enver Pascha, der
nach Jerusalem geeilt war. Beide waren einig in dem Willen, die Stadt zu
halten. In einem Bericht an die Oberste Kriegsleitung vom 16. November
sprach General von Falkenhayn der 8. Armee keine Kampfkraft mehr zu
und berechnete die Stärke der 7. Armee auf die einer deutschen Division;
längere Behauptung von Jerusalem sei zweifelhaft. Eine Wendung der
Lage hielt er nur für möglich, „wenn die Eisenbahnverhältnisse von Grund
auf gebessert und verhältnismäßig starke deutsche Kräfte hier noch während
der kühlen Jahreszeit eingesetzt werden könnten". Beides war ausge¬
schlossen.
d) Der Verlust von Jerusalem.
Die 8. Armee hatte inzwischen die Linie Jaffa—Ludd erreicht, die sie
halten sollte. Die 7. Armee sperrte im Anschluß daran in großer Breite
mit der Front nach Südwesten die aus der Ebene nach Jerusalem hinauf
führenden Wege; ein Korps hatte die Stadt selbst zu verteidigen. Die Haupt-
kräfte der Armee aber hatte General von Falkenhayn nördlich der Stadt
bereitstellen lassen, um dem von Westen her erwarteten englischen Angriff
in Flanke und Rücken zu stoßen. Am 17. November wurde die 8. Armee
erneut geworfen und wich hinter den Wadi el Audscha aus. Dabei fiel
Jaffa, ein wichtiger Hafen, in feindliche Hand; er konnte als neue Basis
für den Angriff gegen Jerusalem dienen. Das Heeresgruppenkommando
wurde nach Nazareth zurückverlegt. Unterdessen nahm der feindliche
Druck im Gebirge zu. Unter Bindung der türkischen Kräfte im Küstenland
verschoben die Engländer den größeren Teil ihrer Truppen dorthin. Um
Jerusalem zu Fall zu bringen, versuchten sie, aus nordwestlicher Richtung
mit zwei Infanterie- und einer berittenen Division die Stadt von ihrer
Verbindung nach Norden, der Sttaße nach Nablus, abzuschneiden. Vier
Infanterie-Divisionen und eine Kavallerie-Division der türkischen 7. Armee