Volltext: Die Kriegführung im Sommer und Herbst 1917. Die Ereignisse außerhalb der Westfront bis November 1918. (13. 1942)

Entwicklung der Lage in Palästina. 
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sofortigen Angriffs in Palästina. Kostbare Wochen waren aber durch die 
Klämng der Meinungsverschiedenheiten verlorengegangen; denn alle 
Transporte hatten einstweilen nur bis Aleppo geführt werden können. Bei 
der Länge und Schwerfälligkeit des Transportweges von dort nach Pa¬ 
lästina ließ sich der Zeitverlust nicht wieder einbringen. Am 30. September 
übernahm General von Falkenhayn den Oberbefehl an der Palä¬ 
stina-Front. Sein Hauptquartier war inzwischen von Konstantinopel 
nach Aleppo verlegt worden. Die dort versammelte 7. Armee und Teile 
des deutschen Asienkorps wurden nunmehr nach dem südlichen Palästina 
weiter in Marsch gesetzt. Die bisherige 4. Armee wurde aufgelöst, ihr 
Führer, General Djemal Pascha, mit dem Oberkommando in Syrien und 
West-Arabien betraut; ihm unterstanden damit auch die nicht zur Heeres¬ 
gruppe F gehörenden dortigen Truppen und Etappen-Einrichtungen. Der 
Kriegsschauplatz im Irak aber blieb General von Falkenhayn unterstellt, 
trotz Übernahme des Befehls an der Palästina-Front. 
Wenige Tage später, am 4. Oktober, hatte General von Falkenhayn 
eine Rücksprache mit dem Führer der Armee im Irak, General Halit 
Pascha. Da der russische Druck sich erheblich vermindert hatte und damit 
das in der Ostflanke der Engländer stehende türkische XIII. Korps entlastet 
war, konnten die Aussichten für den Gegenangriff auf Bagdad günstig er¬ 
scheinen. Ausnutzung dieses Vorteils kam aber bei der kritischen Versor¬ 
gungslage und dem dadurch verursachten ernsten Zustand der 6. Armee 
nicht in Frage. General von Falkenhayn schied mit dem Eindruck, daß diese 
bis auf weiteres nicht verwendungsfähig wäre, hielt aber an dem Ge¬ 
danken fest, nach glücklicher Beendigung der Palästina-Operation sich dem 
Bagdad-Angriff zuzuwenden. Erst Ende Oktober, nach einem neuerlichen 
Rückschläge am Euphrat, sah er sich genötigt, der Obersten Kriegsleitung zu 
melden, daß eine Unternehmung mit dem Ziel Bagdad, soweit zur Zeit 
ein Urteil möglich sei, erst nach Ablauf der heißen Monate im kommenden 
Sommer, also erst für Ende September 1918, in Aussicht genommen wer¬ 
den könne. Ansang November mußten die Türken dann vor englischem 
Druck auch am Tigris von Tekrit auf Fatha zurückgehen. 
2. Der Rampf in Palästina im Herbst und Winter J9J7/J8. 
Die Truppen an der Palästina-Front wollte General von Falken¬ 
hayn in zwei Armeen gliedern. Die in Linie Gaza—Teil Scheria stehenden 
Truppen der bisherigen Sinai-Front hatten als 8. Armee unter Oberst 
von Kreß die Abwehr fortzusetzen. Den Abschnitt Tell Scheria—Birseba 
hatte die 7. Armee unter General Fewzi Pascha zu übernehmen. Der 
September/ 
Oktober. 
Oktober/ 
Dezember.
	        
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