Volltext: Die Kriegführung im Sommer und Herbst 1917. Die Ereignisse außerhalb der Westfront bis November 1918. (13. 1942)

Rückzugstämpfe in Serbien. 
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Während dieser Rückzugskämpfe hatten sich die unter General Fleck chm«. 
zurückmarschierenden deutschen Einheiten, zumeist technische Truppen, in 
äußerst beschwerlichen Gebirgsmärschen über Pristina—Kursumlija durch¬ 
geschlagen; ihre Gesechtskrast war begrenzt. Unterdessen hatten die Aus¬ 
ladungen der anrollenden Verstärkungen im Raum von Risch begonnen. 
Dorthin wurde auch die 217. Infanterie-Division von Sofia herangezogen. 
Aber erst für Mitte Oktober konnte General von Steuben damit rechnen, 
die 219. Infanterie-Division und das Alpenkorps vollzählig zur Hand zu 
haben. Aus den sonst noch bei der Heeresgruppe befindlichen deutschen 
Truppenteilen wurde die 6. Reserve-Division*) neu ausgestellt. Mit Ein¬ 
treffen der ö.-u. 30. und 59. Infanterie-Division war erst für die zweite 
Oktoberhälfte zu rechnen. Mitte Oktober zählte die ganze 11. Armee nicht 
mehr als 13000 Gewehre! 
Aus der zunehmenden Bedrohung Ungarns hatte sich unterdessen er¬ 
geben, daß die Leitung der Operationen aus dem serbischen Kriegsschau¬ 
platz an die österreichisch-ungarische Heeresleitung überging, zu¬ 
mal da die Bewegungen in Serbien mit denen in Albanien in Einklang 
zu bringen waren. Am 8. Oktober hatte Feldmarschall Freiherr Köveß 
von Köveßhaza?) den Befehl über die Heeresgruppe in Albanien und 
Serbien übernommen, General von Scholh, zur Heeresgruppe Mackensen 
übertretend, den Donauschutz in Rumänien. Die 11 .Armee mit vier deutschen 
und drei österreichisch-ungarischen Divisionen«) gehörte künftig zur Heeres¬ 
gruppe Köveß. 
Die dieser Heeresgruppe von der österreichisch-ungarischen Heeres¬ 
leitung gestellte Aufgabe, Alt-Serbien und Montenegro durch Verteidi¬ 
gung in der Linie Ipek—Risch möglichst in der Hand zu behalten, erwies 
sich bald als undurchführbar. Angesichts der Unterlegenheit an Zahl und 
des mangelhaften Zustandes der Truppen mußte die Preisgabe von 
ganz Serbien in Rechnung gestellt werden. In diesem Fall sollte die 
Heeresgruppe „die Verteidigung der Grenzen der Monarchie" hinter die 
Donau/Save-Linie und an die Ostgrenze Bosniens verlegen. Die Armee¬ 
gruppe Albanien, die am 12. Oktober mit dem Anfang Skutari erreichte, 
sollte im Falle der erzwungenen Räumung Montenegros die Reichsgrenze 
im Raume von Cattaro verteidigen. 
*) Die Div. war im August im Westen aufgelöst worden (Dd. XIV). 
S) Bisher Oberbefehlshaber der ö.-u. Ostarmee in der Ukraine. 
*) Gen. Kdo. XXXIX. R. K. mit Alp. K. und ö.-u. 30. g. D. 
Gen. Kdo. 53 mit 217. und 219. g. D. 
6. R. D. (in der Bildung begriffen), 
ö.-u. 9. und 59. g. D.
	        
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