Volltext: Die Kriegführung im Sommer und Herbst 1917. Die Ereignisse außerhalb der Westfront bis November 1918. (13. 1942)

Zusammenbruch des bulgarischen Widerstandes. 
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Infanterie im Hauptkampfraum, wenn auch einzelne Teile sich nach wie 
vor sehr brav hielten. Sollten die Cerna- und Belaznica-Linie verloren 
gehen, so hielt General von Scholtz die Zurücknahme der anschließenden 
Fronten für unvermeidlich. Die bulgarische Heeresleitung und Zar Fer¬ 
dinand wiesen nachdrücklich aus die ernsten Folgen hin: Eine allgemeine 
Zurücknahme der Front wäre der erste Schritt zum völligen Zerfall der 
bulgarischen Widerstandskraft. Die äußersten Anstrengungen wurden ge¬ 
macht, die geschlagenen Truppen in den am 17. September eingenommenen 
Stellungen zum Stehen zu bringen und ihnen Verstärkungen zuzuführen. 
Damit gelang es bis zum 20. September, die Reste der bulgarischen 2. Di¬ 
vision hinter der Cerna festzuhalten, dagegen hatte sich der Rückzug der 
bulgarischen 3. Division in der Richtung auf den Vardar-Abschnitt Gradsko 
—Demirkapu nicht verhindern lassen. 
b) Bis zum Abschluß des Waffenstillstandes durch Bulgarien. 
Der feindliche Durchbruch zwischen Cerna und Vardar hatte am 
20. September bereits 40 Kilometer Breite und Tiefe erreicht. In der 
Richtung auf Gradsko hatte sich der Gegner auf zehn Kilometer der Bahn 
im Dardar-Tal genähert. Längeres Stehenbleiben beiderseits des Ein- 
bruchraumes gefährdete das Schicksal der Anschlußfronten. Unter Be¬ 
lastung des rechten Flügels in seinen Stellungen vom Skumbi bis nördlich 
von Monastir wurde die Front der 11. Armee auf die Höhen südlich von 
Prilep und Gradsko zurückgenommen. Die noch kampfkräftigen Teile der 
bulgarischen 3. Division sollten den Vardar-Abschnitt Krivolak—Demirkapu 
halten, die bulgarische 1. Armee mit rechtem Flügel hinter den Vardar, 
mit Mitte und linkem Flügel aus die bulgarische Grenze nördlich des Doiran- 
Sees zurückgehen. Damit wollte man versuchen, den feindlichen Angriff 
aufzufangen und den Bulgaren einen ihnen aus geschichtlichen Erinne¬ 
rungen besonders teuren Teil Mazedoniens zu sichern. 
Aber auch die neue Front ließ sich nicht halten. Bei Prilep brach der 
bulgarische Widerstand am 21. und 22. September zusammen. Ein Durch¬ 
bruch des Gegners nach Veles und Asküb rückte in drohende Nähe. Auch 
die Reste der bulgarischen 3. Division am Vardar hielten nicht mehr; die 
bei ihr eingesetzten Verstärkungen wurden in ihren Rückzug mitgerissen. 
Nur schwache deutsche und bulgarische Truppen hielten noch den Flu߬ 
abschnitt Gradsko—Krivolak, dem der Gegner sich mit starken Kräften 
näherte. Die Auslösung der bulgarischen Infanterie hatte weitere Fort¬ 
schritte gemacht und begann aus die bulgarische 1. Armee überzugreifen. 
Die westlich des Einbruchsraumes befindliche Front vom Skumbi 
bis westlich von Monastir lief bereits Gefahr, von ihren nach Norden und 
ZI.««» 22. 
September.
	        
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