Volltext: Die Kriegführung im Sommer und Herbst 1917. Die Ereignisse außerhalb der Westfront bis November 1918. (13. 1942)

Operationoziele. 375 
gültig in die Hände der Bolschewiken fallen sollte, was mit Ausfall der 
dringend nötigen Getreidelieserungen gleichbedeutend war. Als erwünschte 
Nebenwirkung versprach sich die Oberste Heeresleitung, daß der deutsche 
Einmarsch Rumänien veranlassen werde, seine unnachgiebige Haltung bei 
den Friedensverhandlungen aufzugeben*). 
Zu dieser Zeit waren die österreichisch-ungarischen Truppen 
auf Grund des mit der Ukraine geschlossenen Friedens in Ostgalizien bei 
Tarnopol und Vrody bereits wieder bis an die Reichsgrenze vorgerückt. 
Beteiligung am Einmarsch aber lehnte Kaiser Karl zum mindesten 
sollte gewartet werden, bis der Friede mit Rumänien abgeschlossen sei. Als 
diese Stellungnahme durch GeneraloberstvonArz am 17.Februar derObersten 
Kriegsleitung mitgeteilt wurde, erwiderte sie, daß es für Deutschland bei 
der versprochenen Waffenhilfe bleibe; es würde aber sehr zu begrüßen sein, 
wenn österreichisch-ungarische Truppen längs der Bahnen zwischen Czerno- 
wih und Brody vorrücken würden, zumal der Friede mit den Rumänen 
wahrscheinlich sei. Am 18. Februar bat Graf Czernin, die Hilfeleistung vom 
Nachgeben der Ukraine in der Cholm-Frage3) abhängig zu machen. Die 
Oberste Kriegsleitung lehnte aber jedes Hinausschieben des Einmarsches ab. 
So traten am 18. Februar nur deutsche Truppen zum Vormarsch an. 
a) Die Einnahme von Kiew und Gomel. 
Beim Gegner hatte man einerseits mit den in der Demobilmachung 
begriffenen russischen Truppen zu rechnen, die sich wahrscheinlich neutral 
verhalten würden, andererseits mit bolschewistischen Banden. Nur gegen 15,5e6,aar„ 
Mcfe richtete sich das Vorgehen. Die Leitung der Operationen lag in der 
Hand der Heeresgruppe Linsingen. 
Nach den Weisungen des Oberbefehlshabers Ost vom 15. Februar 
sollte sie ansetzen: 
»a) Stärkere Kräfte auf Luck—Rowno. Erste Ausgabe: Besetzung beider 
Städte, Sicherung der Verbindung dorthin. 
t>) GemischteAbteilung aufLuninieczurBesetzung desBahnknotenpunktes. 
o) Gemischte Abteilung aus Siniawka zur Besetzung der Bahnlinie, 
d) Stärkere Kräfte an der Bahn nach Minsk. Ziel dieser Operation Minsk, 
um dort die Verbindung mit dem aus Richtung Bobruisk aus Minsk 
operierenden polnischen Korps3) aufzunehmen." 
Generaloberst von Linsingen hatte als erstes Ziel die Bahnlinie 
Rowno—Sarny—Luniniec bezeichnet. Dazu sollten vorgehen: 
215. Infanterie-Division des Abschnitts Lipa auf Dubno; 
l) 6.358. 2) 6.351. 3) 6. 364.
	        
Waiting...

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.