Volltext: Die Kriegführung im Sommer und Herbst 1917. Die Ereignisse außerhalb der Westfront bis November 1918. (13. 1942)

364 Abschluß der Kämpfe im Osten. 1918, Einmarsch in Sowjet-Rußland. 
Dis 
16. Februar. 
18. Februar. 
—Walk—Pleskau vorzudringen und die Besatzung von Ösel, Dagö und 
Moon über das Eis auf das Festland über- und dann in Richtung Pernau 
vorzuführen". Sie billigte auch den Plan des Oberbefehlshabers Ost, 
diese Offensive bis zu den Rokitno-Sümpfen nach Süden auszuweiten; 
denn mit nennenswertem Widerstand rechnete sie bei dem Zustande des 
russischen Heeres nicht. Die für die Westfront geforderten Abgaben aller 
Art sollten daher weiter geleistet werden, wenngleich sie die Gefechtskraft 
immer mehr schwächen muhten. Die Operationen waren mit einem Mindest¬ 
maß von Kräften, und dabei größtenteils nicht vollwertigen, zu führen. 
Einstweilen bereitete der Oberbefehlshaber Oft alles vor, um nach 
Ablauf des Waffenstillstandes am 18. Februar mittags den Vormarsch 
sofort anzutreten. Nachdem dann im Kronrat vom 13. Februar endgültig 
entschieden war, daß die Feindseligkeiten wieder aufzunehmen seien, 
meldete er am 16.Februar folgende Absichten an die Oberste Heeres¬ 
leitung: Bei der Heeresgruppe Eichhorn sollten eine Abteilung nach Osten 
auf Minsk, eine weitere über Smorgon—Molodeczno und als Bindeglied 
zwischen beiden zwei schwächere Abteilungen an und nördlich der Bahn 
Bogdanow—Molodeczno vorgehen; weiter sei beabsichtigt: Wegnahme 
von Dünaburg, Vormarsch aus den Stellungen östlich von Riga, Marsch 
von Moon über das Eis auf Pernau. Von der Heeresgruppe Linsingen 
sollte eine Division aus dem Abschnitt Slonim ebenfalls auf Minsk angesetzt 
werden, um Verbindung mit dem dort stehenden aus dem russischen Heere 
ausgeschiedenen polnischen I. Korps zu gewinnen. Die ersten Marschziele 
müßten der geringen Angriffskraft entsprechend nahe gewählt werden. 
Die Fortführung der Operationen sei vom Verhalten der russischen Trup¬ 
pen und der Bevölkerung abhängig sowie vom Vorbau der Bahnen'). 
Aber auch die weiteren Ziele mühten wegen der geringen Kampfkraft 
und Marschsähigkeit der Truppen begrenzt bleiben. Den am Vormarsch 
beteiligten Verbänden legte ein Aufruf die Gründe klar, die zur Wieder¬ 
aufnahme der Feindseligkeiten zwangen. 
In der Nacht zum 18. Februar wurde mit der Verbreitung eines Flug¬ 
blattes begonnen, das der Bevölkerung hinter den russischen Linien er¬ 
öffnete, die Wiederaufnahme des Kampfes gelte nur den Bolschewiken 
und ihrer „Roten Garde". Alle für den Angriff nötigen Verschiebungen 
und Bereitstellungen waren inzwischen beendet. Auch hatte sich ergeben, 
daß die feindlichen Stellungen nur noch ganz schwach beseht waren und 
daß mit nennenswerter russischer Artillerie nicht zu rechnen sei. Es herrschte 
') Zunächst mußte über die beiderseitigen Stellungszonen der Anschluß an die rus¬ 
sischen Bahnen hergestellt, dann mußten diese auf deutsche Spur umgenagelt werden, soweit 
man nicht etwa mit erbeuteten russischen Lokomotiven und Wagen weiter fahren konnte.
	        
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