Volltext: Die Kriegführung im Sommer und Herbst 1917. Die Ereignisse außerhalb der Westfront bis November 1918. (13. 1942)

VI. Der Brieg zur Luft'). 
Die Organisation der Luftstreitkräfte stand seit dem Winter 1916/17 
im wesentlichen fest. Der Ausbau wurde fortgesetzt, fand aber seine 
Grenze darin, daß die Verluste an kriegserfahrenen Besatzungen wie 
an Material bereits schwer zu ersetzen waren. 
An der Westfront bestand in der zweiten Hälfte des Jahres 1917 die 
zahlenmäßige Überlegenheit der Gegner in der Luft weiter. Auch an der 
italienischen Front konnte sie während des dortigen Einsatzes der 14. Armee 
nicht ausgeglichen werden. Gegen die feindliche Überzahl vermochte sich 
die deutsche Luftwaffe nach wie vor nur durch bessere Leistungen von 
Personal und Material zu behaupten. Eine zahlenmäßige Überlegenheit im 
Luftraum ließ sich immer nur bei größeren Angriffsunternehmungen durch 
scharfe Zusammenfassung der Kräfte und auch dann nur vorübergehend 
erzielen. Die Luftkämpfe fanden daher vorwiegend diesseits der deutschen 
Linien statt. An der Westftont, der gegenüber alle anderen nur eine ge¬ 
ringe Rolle spielten, verloren die Gegner im Lause des zweiten Halb¬ 
jahres 1917 rund 1400 Flugzeuge, davon 1100 im Luftkamps, während 
die deutschen Verluste in der gleichen Zeit einschließlich des operativen 
Luftkrieges im Westen und Osten etwa 600 betrugen, dazu gegen 1800 
Mann fast durchweg fliegenden Personals. 
In zunehmendem Maße unterstützte die Luftwaffe den Erdkamps. 
Richt nur Flieger, sondern auch Flugabwehrkanonen, diese vor allem 
gegen feindliche Tanks, waren dabei beteiligt. Über unmittelbare Mit¬ 
wirkung beim Kampfe hinaus leisteten Aufklärungsflugzeuge insbesondere 
durch die immer mehr vervollkommnete Ausnahme und Auswertung von 
Reihenbildern hervorragende Dienste. Kampfgeschwader griffen in ver¬ 
mehrtem Maße militärische Anlagen hinter der feindlichen Kampffront, 
vor allem Truppen- und Munitionslager sowie Eisenbahnen und Werke 
der Rüstungsindustrie an. 
Im ganzen verfügte die Oberste Heeresleitung über vier Kampf¬ 
geschwader mit zusammen 21 Staffeln, davon waren die Kampf¬ 
geschwader 2 und zunächst auch 4 im Raume der Heeresgruppen Deutscher 
Kronprinz und Herzog Albrecht gegen Bahnhöfe im Marne-Tal (besonders 
Sommer und 
Herbst 1917. 
*) Anschluß an Bd. XII, S. 529 ff.
	        
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