Volltext: Die Kriegführung im Sommer und Herbst 1917. Die Ereignisse außerhalb der Westfront bis November 1918. (13. 1942)

Maßnahmen des Gegners seit 3. November. 
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Stärke der Piave- wie der Grappa-Verteidigung zugute. Auch standen 
in der Front jetzt fast überall Verbände, die bei den bisherigen Kämpfen 
gar nicht oder wenig gelitten hatten. Im Grappa-Gebiet waren bereits 
am 7. November Truppen für die Vorbereitung der Abwehr eingetroffen; 
am 13. November, dem Tage vor Beginn des deutschen Angriffs, standen 
vier Divisionen (43 Bataillone und 40 Batterien) zwischen Piave und 
Brenta, einschließlich der Täler, bereit. Damit konnte die Verteidigung 
des wichtigen Gebirgsstockes fürs erste gesichert erscheinen. Bis zum 
26. November war die Stärke der Besetzung dort auf acht Divisionen 
(110 Bataillone und 116 Batterien, davon 62 schwere und schwerste) ge¬ 
stiegen. Ansang Dezember rückten zwei englische Divisionen am Montello, 
zwei französische westlich anschließend, bis zum Mt. Tomba einschließlich, 
in die Front ein. Hinter der Front standen drei weitere englische Und 
ebensoviel französische Divisionen verteilt. 
Die im wesentlichen erfolgreichen Abwehrkämpfe am Piave und im 
Grappa-Gebiet sowie das Bewußtsein, auf rasche Unterstützung durch die 
mit Waffen, Munition und Gerät reichlich ausgestatteten englischen und 
französischen Divisionen rechnen zu können, führten dazu, daß die nach 
dem Zusammenbruch am Isonzv und Tagliamento tief gesunkene Stim¬ 
mung im Heere sich bis zum Jahresende wieder zu heben begann. 300000 
Versprengte und ebenso viele Ersatzmannschaften hatten die entstandenen 
Lücken zu einem großen Teil wieder geschlossen. Wenn auch die gewaltige 
Einbuße an Waffen und Gerät noch nicht wieder erseht war, so sah man 
doch weiteren Kämpfen mit Vertrauen entgegen. 
Betrachtungen. 
Der Zusammenbruch des italienischen Widerstandes am Tagliamento 
hatte bei den Mittelmächten weitgehende Hoffnungen ausgelöst, die Er¬ 
gebnisse der Verfolgung durch das Gebirge gegen den oberen Piave hatten 
sie weiter genährt, schließlich aber waren sie doch nicht in Erfüllung ge¬ 
gangen. Mit größter Hingabe waren die siegreichen Truppen dem Gegner 
gefolgt und hatten ihm — wie sie glaubten — keine Möglichkeit gelassen, 
sich vorwärts des Piave auch nur vorübergehend nochmals zu setzen. Ob 
aber der Gegner nach seiner schweren Niederlage nicht etwa bewußt ohne 
Aufenthalt ausgewichen war, bis er das schützende Hindernis des breiten, 
vom Herbstregen angeschwollenen Flusses zwischen sich und den Verfolger 
gelegt hatte, konnte man nicht wissen. Am Piave war der eigenen Vor¬ 
wärtsbewegung in der Ebene ein natürliches Ziel gesetzt. Der Gegner 
fand Zeit, sich auf nachhaltigen Widerstand einzurichten. Er war ent- 
«feltttteg. XIII. 3b. 20
	        
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