Volltext: Die Kriegführung im Sommer und Herbst 1917. Die Ereignisse außerhalb der Westfront bis November 1918. (13. 1942)

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Der Krieg an der italienischen Front. Angriff der Mittelmächte. 
3. November. 
„1. Die deutsche Oberste Heeresleitung hat durch die Offensiven an 
der Ostfront und in Italien die deutschen Truppen im Westen überaus an¬ 
gestrengt. Diese Truppen bedürfen vermehrter Ausbildung und Ablösung. 
Das kann nur durch Neuzuführung von deutschen Truppen aus dem Osten 
erreicht werden. 
Es ist deshalb geboten, die deutschen Truppen der Heeresfront Erzherzog 
Josef1), etwa vom 15. November ab, in täglich sechs bis acht Zügen ab¬ 
zufahren. 
2. Die Offensive in Venetien wird zunächst bis zum Piave fortgesetzt. Ein 
Wegziehen deutscher Truppen aus Venetien und die weitere Ablösung 
deutscher Truppen der Heeresgruppe Böhm-Ermolli3) wird dann in die 
Wege zu leiten sein. Dies müßte auch dann eintreten, wenn die Operationen 
in Italien einen anderen Verlaus nehmen, vorausgesetzt, daß die Entente 
nicht stärkere Kräfte dorthin fährt, als bisher angenommen ist (etwa acht 
bis zehn Divisionen). 
5. Die deutsche Oberste Heeresleitung strebt im Frühjahr 1918 einen 
Waffenerfolg im Westen an. Hierbei werden möglichst starke deutsche 
Truppen verwendet. Die Teilnahme von k. u. f.3) Divisionen wird will¬ 
kommen sein, Artillerie schon vorher jederzeit." 
In Ergänzung dieser Auszeichnung ließ General Ludendorfs am 
4.November in Badens darauf hinweisen, daß innerhalb des letzten halben 
Jahres acht österreichisch-ungarische Divisionen ohne Ersatz von der Ost- 
an die Südwestfront abgegeben und diese Lücken durch Streckung der Front 
des Oberbefehlshabers Ost und Einschub von zwei bis drei deutschen 
Divisionen wieder ausgefüllt worden seien. 
Am gleichen Tage suchte General von Arz durch ein persönliches 
Handschreiben an Generalseldmarschall von Hindenburg die entstandene 
Verstimmung zu überbrücken. General von Cramon, der es weiterzuleiten 
hatte, schrieb dazu: „Wunderbarer-, aber zugleich auch erfreulicherweise ist 
sowohl General von Waldstätten wie General von Arz von der gestrigen 
Aussprache sehr befriedigt; man betrachtet sie als ein reinigendes Gewitter, 
das Klarheit geschaffen hätte . . Ein herzlich gehaltenes Antwort¬ 
schreiben des Generalfeldmarschalls an General von Arz beendete den 
Zwischenfall. 
Unterdessen war die 14. Armee angewiesen worden, wenn deutsche 
Truppen, die in den Raum der Heeresgruppe Boroevic oder der 10. Armee 
2) Dort standen noch 6 deutsche Div. 
2) Dort standen noch 16 deutsche Div. 
3) = österr.-ung. 
4) = österr.-ungar. Heeresleitung.
	        
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