Volltext: Die Kriegführung im Sommer und Herbst 1917. Die Ereignisse außerhalb der Westfront bis November 1918. (13. 1942)

Befehl der 14. Armee vom 29. Oktober abends. 
261 
der Südwestfront zwischen 14. Armee und Heeresgruppe festgesetzten 
Grenze, für das weitere Vorgehen der 2. Zsonzo-Armee die Linie Udine— 
S. Odorico als Nordgrenze gegeben. Damit liefen die Vormarsch- und 
Angriffsstreisen der 14. Armee und 2. Isonzo-Armee für den 30. Oktober 
ineinander. 
d) 9er Vorstoß gegen Eodroipo und Latisana am 30. und 31. Oktober. 
Vermischung der Verbände. 
Der Armeebefehl vom 29. Oktober gründete sich auf die Voraus- so.ort»»«.. 
setzung, daß es alsbald gelingen werde, auf dem Westuser des hochange¬ 
schwollenen und zur Zeit wohl stellenweise mindestens 1000 Meter breiten 
Tagliamento festen Fuß zu fassen und ihn in mehreren Kolonnen zu über¬ 
schreiten. Gelang das nicht, so mußte der Gegner jenseits des Flusses einen 
Vorsprung gewinnen, der schwer wieder einzuholen war. 
General von Hosacker hatte von der Entscheidung des Armee- 
Oberkommandos durch Fernsprecher alsbald Kenntnis erhalten; der Plan, 
der seiner Ansicht nach der am Tagliamento westlich von Adine tatsächlich 
gegebenen Lage allein entsprochen hätte, war abgelehnt. Vorübergehend 
erwog er, trotzdem bei seinem Vorhaben zu bleiben, aber die Durchführung 
hätte schon daran scheitern müssen, daß unter den veränderten Verhält¬ 
nissen mit der zur Gruppe Scotti gehörenden 5. Infanterie-Division neue 
Vereinbarungen nötig gewesen wären, für die Zeit und Möglichkeiten 
fehlten; denn weder zu dieser Division, noch zur Gruppe Scotti bestand 
irgendwelche Verbindung. Am 30. Oktober um 2° früh gab General von 
Hofacker der 200. und 26. Infanterie-Division dem inzwischen angetrof¬ 
fenen Armeebefehl entsprechend neue Weisungen. Da beide Divisionen 
schon Verschiebungen im Sinne des Gruppenbefehls vom 29. Oktober 
abends eingeleitet hatten, ergaben sich einige Reibungen, die aber auf den 
weiteren Verlaus der Dinge ohne entscheidenden Einfluß blieben. Bei 
Dignano räumte der Gegner angesichts des Angriffs der Vortruppen der 
200. Infanterie-Division das Ostufer des Tagliamento, und als diese um 
6° früh den Fluß erreichten, stellte sich heraus, daß der Westteil der etwa 
1600 Meter langen Brücke zerstört war. Bei Eodroipo führten eine Straßen-, 
eine Eisenbahn- und eine Kriegsbrücke über den Fluß. Die ständigen Brücken¬ 
kopfbefestigungen wurden unbesetzt gefunden. Die gegen die Brücken 
vorgehenden schwachen Teile der 200. und 26. Infanterie-Division über¬ 
rannten bei Pozzo eine italienische Schutzstellung und trafen aus die 
Flut der über Eodroipo den Brücken zuströmenden Truppen. Unter 
Kämpfen gegen diese mehr oder minder führerlosen und völlig überraschten 
Massen wurden die Übergänge erreicht. Gemeinsam mit flüchtenden
	        
Waiting...

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.