Der »weite Angriffstag.
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auch ohne Artillerie, die auf Fertigstellung einer Behelfsbrücke warten
mußte, nach Saga und wandte sich gegen den Stol. In Kämpfen, die
den ganzen Tag über dauerten, konnte sie erst in der Nacht zum 26. Ok¬
tober um 3° den Gipfel (1668 m) des langgestreckten Höhenrückens ge¬
winnen. Die Hauptteile der Edelweiß-Division, der 22. Schühen-Division
bis Saga folgend, nahmen rechts von ihr gegen teilweise stärkeren Wider¬
stand bis zum Abend den Skutnik, die Höhen nördlich von Uccea und diesen
Ort selbst. Unterdessen marschierte die Deutsche Jäger-Division auf dem
linken Isonzo-User an Saga vorbei bis Serpenizza und Trnovo. Bor
der ö.-u. 55. Infanterie-Division hatte der Gegner in der Nacht die bis
dahin noch behaupteten Gebirgsstellungen des Drsic-Gebietes bis auf
geringe Nachhuten geräumt. Diesen nachdrängend, erreichte die Division
über Karfreit abends mit vordersten Teilen Staro Selo.
Dicht westlich dieses Ortes hatten tagsüber Teile der 12. Infanterie-
Division und der ö.-u. 50. Infanterie-Division der Gruppe Stein ge¬
fochten. Die bis Lreda—Robic vordringende Gruppe der 12. Infanterie-
Division wurde durch starke italienische Kräfte gebunden. Erst am Nach¬
mittag brachten ihr die vordersten Telle der ö.-u. 50. Infanterie-Division
Entlastung, die nach Säuberung des Gebirges östlich von Karfreit auf
Staro Selo nachgerückt war; bis zum Abend war der Mt. Mia in der
Hand dieser Division. Die Gruppe der 12. Infanterie-Division hatte sich
inzwischen südwärts gegen das Natisone-Tal wenden können, wo sie an
der Reichsgrenze nach kurzem Kampf starke italienische Reserven warf.
Die linke Flügelgruppe der Division hatte am Paß von Luico lange Zeit
gegen vordrängende feindliche Reserven in hartem Kampfe gestanden,
bis auf dem Kolovrat-Rücken über den Kuk (1243 m) nachmittags Teile
des Alpenkorps herankamen. Gemeinsamer Angriff führte noch über
Luico hinaus nach Südwesten; zahlreiche Gefangene wurden eingebracht.
Der linke Flügel des Alpenkorps war zusammen mit der 200. Infanterie-
Division der Gruppe Berrer durch die Säuberung des Kolovrat-
Rückens mit seinen zwischen Höhe 1114 und der Ieza weit verzweigten
Anlagen ausgehalten worden; auf der Straße zum Mt. Hum gelangten
Teile der 200. Infanterie-Division bis Prapotnizza. Hinter der Front
erreichte die 117. Infanterie-Division im Fsonzo-Tal Kamno und Selisce,
die 26. Infanterie-Division mit vordersten Teilen die feindlichen Höhen¬
stellungen dicht östlich der Ieza.
Bei der G r u p p e S c o t t i schob sich als rechter Flügel die 5. Infanterie¬
division in die Kampffront vor, warf italienische Reserven bei Pusno
und Srednje und stellte sich zum Angriff gegen den Mt. Hum (905 m)
bereit, der am nächsten Morgen beginnen sollte. Währenddessen nahm