Volltext: Die Kriegführung im Sommer und Herbst 1917. Die Ereignisse außerhalb der Westfront bis November 1918. (13. 1942)

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Der Krieg im Osten. Gegenoffensive in Ostgalizien. 
Teilnahme an der Angriffsoperation war damit beendet. Die Südarmee 
versuchte, noch möglichst starke Teile des Gegners diesseits des Zbrucz 
zu umfassen; ihr voraus erreichte die Leib-Husaren-Brigade Czvrtkow. 
Südlich vom Dniester folgte die ö.-u. 3. Armee dem in eine Stellung 
Niezwiska—Kolomea ausweichenden Feinde. Die ö.-u. 7. Armee konnte 
am Tartaren-Paß und im Gebirge südlich davon Raum gewinnen. Die 
Absicht, ihr Vorwärtskommen durch Angriff der südlich anschließenden 
ö.-u. 1. Armee zu unterstützen, erwies sich als unausführbar, da deren 
rechter Flügel inzwischen in ernste Abwehrkämpfe verstrickt war1). 
27.3HI. Vor der gesamten Angriffsfront der Heeresgruppe Böhm-Ermolli 
blieb der Gegner überall im Weichen. Fast kampflos folgten die Truppen 
der Mittelmächte. Für den Fall, daß die Russen auch nördlich von Tarnopol 
zurückgehen sollten, befahl Generaloberst von Böhm-Ermolli am 27. Juli, 
bis zur Grenze zu folgen; dazu kam es aber nicht. Im übrigen schien der 
Gegner nördlich des Dniester erst auf russischem Boden in einer Grenz¬ 
stellung hinter dem Zbrucz wieder Halt machen zu wollen; südlich des 
Flusses zog er über die Linie Horodenka—Zablotow eiligst ab. Die Oberste 
Kriegsleitung sah die Offensive nördlich des Dniester als im wesentlichen 
abgeschlossen an. Ihr Augenmerk wandte sich der Fortsetzung des Angriffs 
in die Moldau zu. Sie befahl dem Oberbefehlshaber Ost, um der im Ge¬ 
birge nur langsam vorwärts kommenden ö.-u. 7. Armee zu helfen, mit 
starken Abteilungen der ö.-u. 3. Armee über den Pruth zu gehen; es sei er¬ 
wünscht, „mit möglichst starkem Druck zwischen Pruth und Sereth in die 
Moldau einzudringen". 
2%n*i.31’ Am 28. Juli gelangte die Südarmee ungehindert bis an den Zbmcz 
beiderseits von Husiatyn und schob sich in den folgenden Tagen ebenfalls 
kampflos auch an dessen Mittellauf vor, während in dem gegen Chotin 
vorspringenden Winkel noch Widerstand zu brechen war. Die hier von den 
Truppen des Generals Krug von Nidda geführten Kämpfe dauerten bis 
zum 31. Juli an. Unterdessen glaubte Generaloberst Graf Bothmer als 
Dauerstellung die Höhen östlich des Zbrucz gewinnen zu können. Der 
Versuch führte in einer Reihe teilweise verlustreicher Einzelangrisfe zur 
r. August. Gewinnung einiger Brückenköpfe in den Flußschleifen, stieß dann aber auf 
einen Widerstand, der nur durch planmäßigen Angriff mit reichlicher Mu¬ 
nition gebrochen werden konnte. Diese heranzuschaffen erforderte Zeitz 
denn die Entfernung zu den Eisenbahnendpunkten betrug bis zu 130 Kilo¬ 
meter, und die bei Beginn des Vormarsches beantragten Lastkraftwagen- 
Kolonnen hatten noch nicht überwiesen werden können. Am 31. Juli 
wurde der Angriff bis auf weiteres verschoben; am 1. August befahl die 
') S. 181 f.
	        
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