Volltext: Die Kriegführung im Sommer und Herbst 1917. Die Ereignisse außerhalb der Westfront bis November 1918. (13. 1942)

138 
Der Krieg im Westen. Schlacht bei Lambrai. 
Der Gruppe Arras waren die ehemalige deutsche Stellung westlich 
von Graincourt und die Höhen bei Flesguiöres als Ziele bezeichnet, Ge¬ 
neral von Moser setzte zum Hauptangrifs westlich des Bourlon-Waldes, 
linker Flügel über Anneux, die 49. Reserve-, 214. und 221. Infanterie- 
Division an; von ihnen hatte die 214. schon ziemlich gelitten. Die 20. In¬ 
fanterie- und 21. Reserve-Division sollten durch Angriff beiderseits von 
Moeuvres die Flanke des Vorgehens decken. Die 3. Garde-Infanterie- 
Division hatte den Bourlon-Wald im Norden, die 119. ihn im Osten ab¬ 
zuriegeln und über Cantaing vorzugehen. Eine besondere Schwierigkeit lag 
darin, datz der Sturm erst drei Stunden später als bei den anderen Gruppen, 
um die Mittagszeit einsetzen sollte. Am die drei Stohdivisionen nicht vor¬ 
zeitigen Verlusten auszusehen, hatte das Armee-Oberkommando als Ab¬ 
hilfe empfohlen, sie zunächst mehrere Kilometer hinter der vorderen Linie 
bereitzustellen und erst während des Vorbereitungsfeuers unter dem 
Schuhe einer künstlichen Nebelwand in die Sturmstellung vorzuführen. Sie 
sollten dann durch die Stellungstruppen hindurch vorstohen. 
Den „allgemeinen großen Gedanken" des Angriffs faßte General von 
der Marwitz am 29. November nochmals dahin zusammen, daß der 
Hauptstoß von den inneren Flügel-Divisionen der Gruppen Caudry und 
Vusigny, die fest zusammenhalten müßten, soweit als möglich in westlicher 
Richtung zu führen sei. Die übrigen Kräfte der beiden Gruppen hätten 
durch ihr Vorgehen die Flanken zu decken oder nachzustoßen. Nach Wirk¬ 
samwerden dieser Angriffe sollte „von Norden aus der Gruppe Arras eine 
starke Stoßgruppe nach Süden in Richtung Havrincourt—Flesquiöres" 
vorgehen. Auf diese Weise sollte „der Gegner an der Wurzel der Einbruchs- 
stelle abgeschnürt und vernichtet werden". 
Die 4. und 6. Armee hatten den Auftrag, den Feind vor ihrer Front 
zu fesseln. Befehlsgemäß wurden bei diesen beiden Armeen je eine, bei 
der 7. zwei Divisionen abfahrbereit gehalten, außerdem viel Artillerie, 
Luftstreitkräfte usw. 
Den Eng ländern waren die deutschen Vorbereitungen für den Gegen¬ 
angriff — wie Feldmarschall Haig berichtet1) — nicht entgangen. Er er¬ 
wartete aber den Hauptangrifs in dem bisher am heftigsten umkämpften 
Abschnitt von Bourlon. Dort und bei Cantaing hatten nach und nach drei 
ftische britische Divisionen abgekämpfte abgelöst. Im übrigen war die ge¬ 
samte Front noch mit denselben Truppen beseht, die schon am 20. No¬ 
vember den Angriff geführt hatten. Vier Infanterie- und vier Katmllerte- 
Divisionen standen hinter der Front, davon als vorderste je eine Infan- 
i) Haig: „Bericht über die Schlacht bei Lambrai" („Times" vom 5. März 1918).
	        
Waiting...

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.