Volltext: Die Kriegführung im Sommer und Herbst 1917. Die Ereignisse außerhalb der Westfront bis November 1918. (13. 1942)

Vorbereitung des deutschen Gegenangriffs. 
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Ml. Der Angriff hat am 30. November zu erfolgen. 
2. Der Hauptstoß ist mit der Ostgruppe in der von der Armee beab¬ 
sichtigten Richtung auf Metz en Couture zu führen. Die Inbesitznahme der 
Höhe von Flesquivres und des Waldes von Havrincourt von Süden 
her, um den englischen Hauptkrästen in Flanke und Rücken zu gehen, ist 
entscheidend für den Gesamterfolg. 
Z. Der Angriff von Norden (Gruppe Artas) — soweit er nach der Ent¬ 
wicklung der Lage überhaupt möglich ist — hat zeitlich erst dann ein¬ 
zusetzen, nachdem der Hauptstoß der Ostgruppe wirksam geworden ist1). 
Er ist mit allen verfügbar zu machenden Kräften westlich des Bourlon- 
Waldes in südlicher Richtung zu führen. Es wird empfohlen, durch möglichst 
frühzeitigen Beginn des Artilleriefeuers bei der Nordgruppe und Demon¬ 
strationen aus den Nebensronten die feindlichen Kräfte zu binden. 
4. Zur Ausnützung eines größeren Erfolges werden seitens der Heeres¬ 
gruppe Kronprinz Rupprecht und der Obersten Heeresleitung weitere 
Divisionen — etwa drei bis fünf — herangeführt werden.... 
5. Der für den Fall eines großen Erfolges vom Armee-Oberkommando 2 
vorgeschlagene Nebenangrifs nördlich St. Quentin ist vorzubereiten." 
Diese Richtlinien brachten besonders für die Gruppe Arras umfang- sr.«,rs. 
reiche Änderungen der bisherigen Angriffsvorbereitungen. Für die “* 
Gruppen Caudry und Busigny wurde in der Nacht zum 29. November 
noch eine Verschiebung der Angrisssstreifen befohlen. Erst dann stand 
endgültig fest, wie der Angriff am 30. geführt werden sollte. Die Vor¬ 
bereitungen konnten nur notdürftig abgeschlossen werden. Obgleich seit 
dem 20. November durchschnittlich 160 Züge täglich zur 2. Armee rollten, 
war es nicht möglich, neben den Divisionen, zahlreichen anderen Truppen¬ 
teilen und dem laufenden Nachschub die für den Angriff angeforderte 
Munition voll heranzufahren. Die höhere Führung glaubte aber trotz der 
von den Gruppen mehrfach geäußerten Bedenken, das Eintreffen aller 
Kolonnen, der gesamten Munition und vieler Sondertruppenteile nicht 
mehr abwarten zu dürfen; denn die Voraussetzung zum Erfolge lag 
nicht in der letzten Planmäßigkeit aller Vorbereitungen, sondern in der 
Geheimhaltung, Überraschung und schnellen Ausnutzung der taktisch gün¬ 
stigen Lage. Einstweilen schienen nur etwa acht bereits mehr oder minder 
*) Von wem dieser Gedanke zeitlicher Staffelung ausgegangen ist, hat sich nicht fest¬ 
stellen lassen. Der Kommandierende General der Gruppe Arras war, wie er selber berichtet 
(von Moser: „Feldzugaufzeichnungen", 6.318), mit seinen Bedenken bei der Besprechung 
nicht zu Morte gekommen.
	        
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