Volltext: Die Kriegführung im Sommer und Herbst 1917. Die Ereignisse außerhalb der Westfront bis November 1918. (13. 1942)

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Der Krieg im Westen. Laffaux-Ecke. 
gangsstellungen. Der Zeitpunkt Ende August Uetz sich aber nicht inne¬ 
halten, da General Petain eine solche Überlegenheit an Artillerie ein¬ 
gesetzt wissen wollte, datz die noch unter den Nachwirkungen der Früh- 
jahrsniederlage leidende Infanterie keinesfalls eine Enttäuschung erlebe. 
Der Einsatz einer ungeheueren Munitionsmenge sollte die artilleristische 
Übermacht noch verstärken. Die Infanterie wurde an Übungswerken für 
ihre Ausgabe eingehend vorgebildet. 
nb«r. Am 15. September gab der Oberbefehlshaber der französischen 
6. Armee, General Mangin, den grundlegenden Befehl für die „Eroberung 
der Hochfläche des ehemaligen Forts Malmaison bis an den Futz ihrer 
Nordhänge", um l.nach Osten hin das Ailette-Tal und die deutschen 
Stellungen aus dem Chemin des Dames wirksam aus der Flanke zu fassen, 
2. dem Feind den Einblick in das Aisne-Tal zu verwehren, 3. das feindliche 
Batterienest in der Gegend von Daudesson—Ehavignon wegzunehmen 
und die deutsche Artillerie aus das Norduser der Ailette zurückzudrängen. 
Für die Artillerie-Vorbereitung wurden vier Tage angesetzt; Die Ziel¬ 
verteilung sah Umfassung des Angriffsabschnitts, dabei Längsbestreichung, 
zum Teil sogar Rückenfeuer gegen die deutschen Gräben vor. Dement¬ 
sprechend war die Aufstellung der Artillerie ohne Rücksicht aus Korps- 
grenzen zu regeln. Die Heeresgruppe bereitete die Ausbeutung des er¬ 
hofften Erfolges durch Fortsetzung des Angriffs „nach einer Frist von 
etlichen Tagen" vor. 
Unterdessen versuchte der englische Oberbefehlshaber zur Entlastung 
seiner Offensive in Flandern baldigsten Angrifssbeginn zu erreichen, 
mindestens vier nach seinen Nachrichten um Laon liegende deutsche Divi¬ 
sionen wollte er dadurch gebunden wissen. Nach mehrfachen Änderungen 
dauerte aber das Eintreffen der schweren Artillerie bis zum 23. Sep¬ 
tember, und auch dann wurde ihr noch eine Woche Ruhe zugebilligt. 
General Franchet d'Esperey meldete, datz die 6. Armee nicht vor dem 
10. Oktober angriffsbereit sei. Um den englischen Wünschen trotzdem 
bi» 7. entgegenzukommen, fand am 6. und 7. Oktober eine „Artillerie-Aktion' 
!tob”- von rund 48 Stunden gegen einen Teil des Westfront der Gruppe Cwpy 
statt. Aus dem Verhalten der deutschen Stellungsbesatzungen bei dieser 
Gelegenheit schlotz die französische Führung, datz freiwilliges Ausweichen 
des Gegners aus dem gefährdeten Stellungsvorsprung — das sie bis 
dahin immerhin für möglich gehalten hatte — nicht zu erwarten sei. Die 
6. Armee rechnete sogar mit der Möglichkeit, datz ihre Angrisssvorberei- 
tungen durch deutschen Gegenangriff gestört würden. 
ftob«. Am 11. Oktober begann das vorsichtige Einschietzen der Berstärkungs- 
batterien, wobei ein neues Verfahren „glänzende Ergebnisse zu liefern
	        
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