Volltext: Die Kriegführung im Sommer und Herbst 1917. Die Ereignisse außerhalb der Westfront bis November 1918. (13. 1942)

Deutsche Angriffs-Erwägungen. 
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cm der Front der 1. Armee des Generals der Infanterie Fritz von Below 
(Chef des Generalstabes Major von Klüber) war südlich von Moronvillers 
der Kampf wieder ausgelebt. Nach viertägigem Trommelfeuer drang der 
Gegner hier am 14. Juli zwischen dem Cornillet- und Pöhlberg in den 
vorderen deutschen Graben ein. Erst in zahlreichen einzelnen Gegen¬ 
stößen gelang es bis Ende Juli, die Lage wiederherzustellen und darüber 
hinaus wichtige Stellungen auf der Bergkette zu gewinnen. 
Der Wunsch der Heeresgruppe, zum mindesten im Raume der 7. Ar¬ 
mee das ganze in der Frühjahrsschlacht verlorene Gelände zurückzu¬ 
erobern, hatte sie bereits am 28. Juni veranlaßt, in einem Bericht an die 
Oberste Heeresleitung nochmals darzulegen: „Der Angriff bis zur Aisne 
ist ein bedeutendes Ziel mit einem vielleicht großen Schlachterfolg. Stehen 
die Mittel hierfür zur Zeit nicht zur Verfügung, so ist es doch wünschenswert, 
sich durch die Großkampfstellung auf dem Chemin des Dames seine spätere 
Ausführung offen zu lassen." An dieser Auffassung änderte sich auch nichts, 
als von Juli an die Ereignisse im Osten, vor allem aber der beginnende 
Großkampf in Flandern, allerstrengstes Haushalten mit den Kräften auf¬ 
zwangen. Denn vom Zurückweichen des Gegners über die Aisne erhoffte 
die Heeresgruppe auf die Dauer eine Ersparnis an Kräften. So trat sie 
Anfang August nochmals für den „Blücher"-Angriff ein, wobei sie große 
Hoffnungen auf ein neues Gas1) setzte; im übrigen würden Angriffe „mehr 
zur Hebung der Stimmung beitragen, als alle anderen Mittel es ver¬ 
mögen". Die Oberste Heeresleitung war, wie sie am 13. August schrieb, 
mit dieser Auffassung und der geplanten Vorbereitung von Angriffen ein¬ 
verstanden; deren Ausführung hänge allerdings von der Gesamtlage, dem 
Kräfteverbrauch und der Munitionslage ab: „Gestatten diese drei Faktoren, 
im Lause des Jahres 1917 noch einem Angriff auf der Westseite näherzu¬ 
treten, so wird das unbedingt geschehen." In den damit gezogenen Grenzen 
begann im Einvernehmen mit der Obersten Heeresleitung die Heeres¬ 
gruppe mit Vorbereitungen für „Blücher". 
Inzwischen hatte auf französischer Seite die Heeresgruppe Nord 
befohlen, die Deutschen „endgültig vom Chemin des Dames zu vertreiben" 
und die „Laffaux-Ecke zu beseitigen". Nach stärkstem Trommelfeuer zwischen 
Vauxaillon und Craonne waren am 29. Juli französische Sturmtruppen 
gegen zahlreiche Stellen der 7. Armee vorgestoßen, aber überall an der 
hartnäckigen deutschen Gegenwehr gescheitert. Im Gegenstoß konnte die 
l3. Infanterie-Division am 31. Juli sogar den gesamten Bovelle-Rücken 
zwischen Cerny und Stilles erobern. Am 1. August suchte der Gegner, 
l) 6.29 f.
	        
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