Volltext: Die Kriegführung im Sommer und Herbst 1917. Die Ereignisse außerhalb der Westfront bis November 1918. (13. 1942)

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Der Krieg im Westen. Schlacht in Flandern. 
Angriff südlich des Houthulster Waldes (22. Oktober). 
Beilage 7. 
22. OH»»««. Nach kräftiger Artillerievorbereitung griffen die Gegner am 22. Ok¬ 
tober um 7° morgens, auf dem äußersten Nordflügel schon früher, die deut¬ 
schen Stellungen von Draaibank bis ungefähr halbwegs Poelkappelle— 
Passchendaele an und machten einen Teilangriff an der Straße Menin— 
Ypern. Am Houthulster Wald, wo der Geländeverhältnisse wegen keine 
Vorfeldzone bestand, brachen Franzosen und Engländer in die Haupt¬ 
verteidigungslinie ein und drangen stellenweise etwa 500 Meter weit vor. 
Die beiden südlich des Waldes angegriffenen Divisionen räumten plan¬ 
mäßig die Vorfeldzone und zogen das Feuer ihrer Artillerie vor die Haupt¬ 
verteidigungslinie zurück, welche die Angreifer nirgends zu erreichen ver¬ 
mochten. Durch Artillerie gut unterstützte Gegenstöße gewannen bis 
IO30 vormittags auch die Vorfeldzone bis auf den gegen Poelkappelle 
ausspringenden Bogen zurück. Der an der Chaussee Menin—Ypern gegen 
Teile der 24. Infanterie-Division geführte britische Vorstoß war kurz vor der 
vorderen Linie zusammengebrochen. Nach mehrmaliger heftiger Beschießung 
erneuerten die Engländer gegen 6° nachmittags ihre Angriffe beiderseits 
der Straße Poelkappelle—Westroosebeke. Die deutschen Vorposten wurden 
abermals zurückgedrückt, teilweise bis an die Hauptwiderstandslinie, die 
Briten aber dann aus einem Teil des Vorfeldes wieder vertrieben. 
Am Abend des Schlachttages hatten nördlich der Bahn Staden— 
Langemarck die Franzosen ihren Geländegewinn von annähernd 1600 Me¬ 
ter Breite und bis zu 600 Meter Tiefe behauptet, während die Engländer 
sich nur an der Straße Poelkappelle—Houthulst in etwa 600 Meter Breite 
zu halten vermocht hatten. Südlich der Bahnlinie waren nur die Vorposten 
zurückgedrängt, doch waren auch hier noch mehrere Hundert Meter Vorfeld 
in deutscher Hand geblieben. Ein deutscher Gegenangriff am rechten Flügel 
der Gruppe Staden am 23. Oktober und feindliche Teilangrisfe an anderen 
Stellen am 24. und 25. Oktober änderten an der Lage nichts Wesentliches. 
Anscheinend haben die Gegner ihre am 22. Oktober erreichten Erfolge 
nicht billig erkauft. Sie hatten nur 200 Gefangene gemacht, während sie 
nach übereinstimmenden Meldungen deutscher Truppenteile blutige Ver¬ 
luste erlitten haben, die die der Verteidiger überstiegen*). Die Einrichtung 
der Vorseldzone schien sich bewährt zu haben, mehr als 500 bis 600 Meter 
Tiefe aber unzweckmäßig zu sein, da dann das Artilleriefeuer nicht in 
einem Sprung zurückgezogen und der Anschluß an einen Nachbar, dessen 
Vorposten noch vorne standen, nicht gehalten werden konnte. 
i) Deutsche Verluste S. 96,
	        
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