Volltext: Die Kriegführung im Sommer und Herbst 1917. Die Ereignisse außerhalb der Westfront bis November 1918. (13. 1942)

Grohkampf bei Draaibank—Eheluvelt. 
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gefähr dreiviertelstündiger Dauer auf den deutschen Stellungen zwischen 
Merckem und Iandvoorde. Dann folgte zw.ischen Draaibank und Gheluvelt 
der Infanterie-Angriff. Aus dem Nordslügel traf er Divisionen, deren 
Kampfkraft schon vorher wesentlich geschwächt war. Franzosen und Eng¬ 
länder überschritten den Kortebeek und drangen gegen den Houthulster 
Wald vor. Auch beiderseits der Bahn Langemarck—Staden gelang den 
Briten ein tiefer Einbruch, bei Passchendaele kamen sie bis dicht an das 
Dorf heran, auf den übrigen Teilen der Angrisfsfront aber nur wenig 
vorwärts. Nach schweren hin und her wogenden Kämpfen vermochten 
die Deutschen westlich von Passchendaele, wo eine verhältnismäßig frische 
Division stand, bis in die Nähe ihrer ursprünglichen vordersten Linie wieder 
vorzudringen. Auch gelang es im Laufe des Tages den Luftraum über 
den deutschen Stellungen zu säubern. Nach Abschluß der Kämpfe blieb 
Franzosen und Engländern zwischen Draaibank und Poelkappelle ein Ge¬ 
ländegewinn von fast sechs Kilometern Breite und zwei Kilometern Höchst- 
tiefe. Südlich von Poelkappelle hatten die Briten dagegen nur sehr geringe 
Fortschritte machen können. Abgesehen von Einbrüchen dicht südlich der 
Bahn Vpern—Roulers und bei Reutel, jeder annähernd einen Kilometer 
breit, war die I. Stellung ’— wenn auch nicht überall die vorderste Linie — 
gehalten worden. Die deutschen Verluste waren abermals recht beträcht¬ 
lich^. Die Gegner gaben über 2100 Gefangene und als Beute einige Ge¬ 
schütze an, aber auch ihre Verluste waren schwer2), und „das Leiden der 
Tmppen stand in keinem Verhältnis zu den erreichten Vorteilen"2). 
Ein Arteil über das neue Kampferfahren konnte aus diesem Kampf¬ 
tage noch nicht gewonnen werden; denn die deutschen Divisionen hatten 
mit nur einer Ausnahme die entsprechende Gliederung noch nicht vor¬ 
genommen. 
Feldmarschall Haig war entschlossen, die Offensive baldigst fort¬ 
zusetzen, obwohl sich der Zustand des Bodens weiter verschlechterte. Der 
Angriff sollte am 12. Oktober zwischen der Bahn Ppern—Roulers und dem 
Houthulster Wald mit acht britischen Divisionen stattfinden; vor allem 
sollte Passchendaele genommen werden. 
Am 10. Oktober fanden vier vergebliche feindliche Teilangrisse an 
der Front Draaibank-Papegoed, am 10. und 11. mehrere Vorstöße von 
Grvtzpatrouillen statt, die abgewiesen wurden. Für den 12. Oktober er¬ 
wartete man einen neuen Großangriff. Zur Abwehr standen auf der Front, 
welche die Briten anzugreifen gedachten, etwa von Mangelaere am Süd- 
*) Näheres S. 96. 
H Nach franz. amtl. Werk bei zehn Divisionen mehr als 8000 Mann. 
3) Duff Looper: „Haig", II, S. 170. 
10. und 
11. Oktober. 
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