Volltext: Die Kriegführung im Sommer und Herbst 1917. Die Ereignisse außerhalb der Westfront bis November 1918. (13. 1942)

Eroßkampf bei Poelkappelle—Sheluvelt. 
c) Großkampf bei Poelkappelle—Gheluvelt (4. Oktober). 
Nach einer Zeitspanne guten Wetters hatte am 3. Oktober abends 
Sturm und Regen eingesetzt. Am 4. Oktober um 530 vormittags begann 
das Vorbereitungsseuer der Gruppe Ppern für das Anternehmen bei 
Zonnebeke. Das für den Angriff bestimmte Regiment war in die Sturm¬ 
ausgangsstellung vorgezogen worden. Da brach etwa um 6° morgens, 
kurz vor seinem Antreten zum Sturm, gewaltiges Trommelfeuer gegen 
die Front von nördlich von Langemarck bis zum Kanal bei Hollebeke los; 
es machte den deutschen Angriff zunichte. Rach etwa einstündiger Dauer 
trat die britische Infanterie, an vielen Stellen von Kampfwagen begleitet, 
zum Sturm an gegen die gesamte Front der Gruppe Ppern und den nörd¬ 
lichen Teil der Gruppe Wytschaete bis in Gegend von Kl. Zillebeke. Auf 
der ganzen Strecke zwischen der Bahn Staden—Boesinghe und der Straße 
Menin—Ppern drang sie in die Kampfzone ein und gelangte über Poel¬ 
kappelle, Broodseinde, Reutel und Polderhoek hinaus. Im Laufe des 
Nachmittags kam es zu hin. und her wogenden Kämpfen, in denen Poel¬ 
kappelle bis zur Kirche zurückgewonnen wurde, nach wiederholten Gegen¬ 
stößen schließlich auch der größte Teil von Reutel sowie Schloß Polderhoek. 
Südlich der Straße Menin—Ppern, wo die Fortschritte der Briten nur 
gering gewesen waren, wurde die alte vordere Linie zurückerobert. Die 
erbitterten Kämpfe dauerten bis etwa 10° abends an. Dann flaute das 
überaus starke feindliche Artilleriefeuer ab, das tagsüber ununterbrochen 
auf den deutschen Stellungen gelegen hatte1), während Sturm, Regen 
und tiefliegende Wolkendecke die beiderseitige Fliegertätigkeit eingeschränkt 
hatten. Als Schlußergebnis blieb den Engländern ein Einbruch von an¬ 
nähernd zehn Kilometern Breite, der zwischen Poelkappelle und dem 
rechten Flügel der Gruppe Wytschaete bis fast 2000 Meter tief war. Die 
Verluste waren wiederum außerordentlich hoch. Die Engländer geben die 
Zahl der Gefangenen auf mehr als 5000 an3). 
In den folgenden Tagen beschränkte sich die Gesechtstätigkeit im 
wesentlichen auf starkes Artilleriefeuer und, trotz ungünstigen Wetters, rege 
Fliegertätigkeit. Vorziehen feindlicher Batterien und Ausdehnung ihres 
Feuers nach Norden machten baldige Fortsetzung der britischen Offensive 
und ihr Übergreifen auch auf den Südslügel der Gruppe Dixmude wahr¬ 
scheinlich. 
*) Der Erste Generalstabsoffizier der Heeresgruppe, Maj. Prager, der sich an diesem 
Tage zur Gruppe Dpern und zu mehreren Divisionen begeben hatte, vermerkte in seinem 
Tagebuch: „Wohl schwerste Schlacht, die bisher war. Würgendes Trommelfeuer schwerer 
Kaliber." 
2) Weiteres über Verluste S. 96. 
5. bis 
8. Oktober.
	        
Waiting...

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.