Volltext: Die Kriegführung im Sommer und Herbst 1917. Die Ereignisse außerhalb der Westfront bis November 1918. (13. 1942)

Deutscher Gegenangriff und neuer britischer Großangriff. 
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die Wellen der feindlichen Infanterie zum Sturm vor. Von den west¬ 
lichsten Gehöften von Wallemolen bis etwa acht Kilometer nach Süden 
gelang ihnen ein Einbruch bis zu einem Kilometer Tiefe; Ionnebeke bis 
zur Kirche und der Polygon-Wald wurden genommen. Die deutschen 
Eingreif-Divisionen trafen wiederum größtenteils auf einen schon ein¬ 
genisteten Gegner, stellenweise auf neue feindliche Angriffe. Es kam zu 
erbitterten Nahkämpfen, die bis zum späten Abend dauerten, ohne daß 
wesentliche Teile des verlorengegangenen Geländes zurückerobert wurden. 
Die Verluste waren aus beiden Seiten hoch1). 
Am 27. und 28. September und 1. Oktober folgten an mehreren 
Stellen Teilangriffe der Briten. Ihr Artilleriefeuer blieb stark. Ihre 
Flieger unternahmen zahlreiche Bombenangriffe gegen Anlagen im deut¬ 
schen Hintergelände. 
Auch am 26. September hatte das starke britische Abriegelungsfeuer 
das Vorgehen der Eingreif-Divisionen wieder sehr verlangsamt — auf 
eineinhalb bis zwei Stunden für den Kilometer —> ihre Verbände ge¬ 
lockert und ihre Angriffskraft gelähmt. Die Gegenstöße hatten nur an ganz 
vereinzelten Stellen und unter schwersten Verlusten Gelände zurück¬ 
gewonnen. Bei Besprechung dieser Fragen mit General von Kühl und 
den Generalstabschess der beteiligten Gruppen am 27. September sowie 
mit General Ludendorff am 29. September schlug Generalmajor von 
Löhbergs vor, dafür zu sorgen, daß schon die vordere Linie nicht ver¬ 
loren gehe, sie sei wieder stärker zu besehen; an den am meisten bedrohten 
Frontteilen müßten die Abschnitte schmaler gemacht werden. Das Er¬ 
gebnis faßte General Sixt von Armin am 30. September dahin zusammen: 
Die vordersten Linien seien wieder dichter zu besehen, auch mit Maschinen¬ 
gewehren, Bereitschaften sowie Reserven seien nahe heranzuhalten. Etwa 
je em Drittel der Eingreis-Divisionen sollten entsprechend weiter vor¬ 
gezogen, ihr Rest für später (meist erst für den nächsten oder übernächsten 
Tag) zum planmäßigen Gegenangriff bereitgehalten werden. In dieser 
Verwendung der Eingreif-Divisionen sah auch die Heeresgruppe ein brauch¬ 
bares Mittel, um dem in den letzten Großkämpfen bedenklich gestiegenen 
Krästeverbrauch zu steuern. Gegen die stärkere Besetzung der vorderen 
*) Deutsche Verluste an der Hauptkampffront (Vs Gr. Dixmude, Gr. Dpern, Vs Gr. 
Wytschaete) in 20 Tagen (11. bis 30. Sept., Großkampf am 20. u. 26.): 38500 Mann, davon 
9700 Vermißte. 
Britische Verluste in Flandern (nach franz. amtl. Werk, da engl. Angaben fehlen) in 
9 Tagen (20. bis 28. Sept., Großkampf am 20. u. 26.): geschätzt auf 36000 Mann. 
2) Nach der erfolgreichen Abwehr des ersten großen britischen Ansturms am 3. August 
bevorzugt zu diesem Dienstgrad befördert. 
27. September 
bis 1. Oktober.
	        
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