Volltext: [Der Weltkrieg 1914 bis 1918 / Die militärischen Operationen zu Lande ] ; Der Weltkrieg 1914 bis 1918. Die militärischen Operationen zu Lande. 14,1 Die Kriegführung an der Westfront im Jahre 1918 : [Hauptbd.] (14,1 1944)

70 
Die Vorbereitung der deutschen Westoffensive. 
Oberste Heeresleitung den Umfang der zur Verfügung stehenden Kräfte 
an Divisionen wie insbesondere auch an Artillerie, bevor der Friede mit 
Rußland abgeschlossen war, nicht mit Bestimmtheit angeben konnte. 
a) Erwägungen bei den Heeresgruppen Deutscher Kronprinz 
und Herzog Albrecht. 
Ziemlich schnell fiel die endgültige Entscheidung in der Frage des 
Doppelangriffs bei Verdun. Ein von Oberstleutnant von Klewitz, 
^7 Generalstabschef der 3. Armee, vorgelegter Entwurf für den Angriff an 
der Argonnen-Front (Eastor) hielt trotz der schwierigen Geländeverhältnisse 
einen großen taktischen Erfolg und im Anschluß daran handstreichartiges 
Vorgehen gegen die abgeschnürte Festung Verdun für möglich. Doch wies 
die Heeresgruppe Deutscher Kronprinz auf die „Schwäche der 
Operation" hin, die in ihrer Abhängigkeit vom gleichzeitigen Vorgehen 
aus der Front von Verdun (Pollux) lag. Dieses Vorgehen, über die 
Maas hinweg, bezeichnete die Armee-Abteilung Caber als taktisch äußerst 
schwierig und nur bei Einsatz sehr starker Kräfte durchführbar. Der General- 
stabschef der Heeresgruppe Herzog Albrecht, Oberst Heye, schloß sich 
dieser Auffassung an und konnte die Operation wegen des erforderlichen 
hohen Kräftebedarfs auch als Ablenkungsunternehmen nicht empfehlen. 
General Ludendorff ließ daher bereits Mitte Januar 1918 die Weiter¬ 
bearbeitung des Doppelangriffs bei Verdun ganz fallen. 
Nicht viel anders war das Ergebnis der Überlegungen über einen 
Ablenkungsangriff im Elsaß. Am 8. Januar legte General von 
Krafft seine von General Ludendorff erbetenen Betrachtungen zu 
dieser Frage vor. Er sprach sich gegen den Gedanken aus, den Angriff 
beiderseits des Breusch-Tales gegen die obere Meurthe zu führen, um 
dann erst nach Süden den Vogesen-Kamm aufzurollen; das Gelingen des 
Angriffs sei in beträchtlichem Maße auf Überraschung gegründet, mit..dem 
Eingreifen der südlich anstoßenden Nachbarabschnitte des Feindes müsse 
gerechnet werden. Einem Durchbruch an der südlichen Vogesen-Front 
billigte er andererseits nur bei Erweiterung des Angriffsfeldes nach Norden 
Erfolgsaussichten zu. Infolgedessen hielt er es für erwünscht, den Angriff 
aus der ganzen elsässischen Front zu führen, bezweifelte aber, daß die 
hierfür erforderlichen 32Divisionen verfügbar sein würden. Zu dem 
gleichen Ergebnis kam am 14. Januar die Heeresgruppe Herzog 
Albrecht auf Grund der von den Armee-Abteilungen A und B ausge¬ 
arbeiteten Entwürfe (Decknamen Straßburg und Belfort). Sie berechnete 
den Kräftebedarf für den Angriff an der elsässischen Gesamtfront bei gleich¬
	        
Waiting...

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.