Volltext: [Der Weltkrieg 1914 bis 1918 / Die militärischen Operationen zu Lande ] ; Der Weltkrieg 1914 bis 1918. Die militärischen Operationen zu Lande. 14,1 Die Kriegführung an der Westfront im Jahre 1918 : [Hauptbd.] (14,1 1944)

692 Die deutsche Westfront in der Abwehr. Fortgang der Kämpfe. 
27. Oktober, stantinopel befand und die unmittelbare Verbindung dorthin durch das 
Ausscheiden Bulgariens unterbrochen war. Ferner kamen die Heeres- 
gruppenchefs, Generale von Kühl, dieser von General Ludendorfs vorge- 
schlagen, Groener, von Löhberg und Graf Schulenburg, in Frage. Letzterer 
wurde als Berater des Kronprinzen gerade in dieser Zeit für unabkömmlich 
gehalten. Die Generale von Kühl und von Löhberg hatten nur in der 
Truppenführung, dabei fast ausschließlich an der Westfront, Verwendung 
gefunden und verfügten über keine nähere Kenntnis der sonstigen mit der 
Kriegführung untrennbar zusammenhängenden Verhältnisse. General 
Groener dagegen, der bei den leitenden Stellen des Heeres hohes An¬ 
sehen genoh, war nicht nur im Truppendienst in West und Ost tätig gewesen, 
sondern als ehemaliger Chef des Feldeisenbahnwesens, Leiter des Kriegs- 
amtes und jetziger Chef der Heeresgruppe Kiew über die Verhältnisse im 
großen wie nur wenige unterrichtet. Er war als klar urteilender Berater 
nicht nur auf rein militärischem Gebiete, sondern auch aus dem des Verkehrs 
wie der Wirtschaft und als vortrefflicher Organisator bekannt. Er schien 
daher zur Lösung der jetzt bevorstehenden Aufgaben besonders geeignet. 
Dazu kam, daß er noch aus den Tagen von Pleh im Herbst 1916 dem 
Generalfeldmarschall nahestand, der seinen klugen Rat immer gern gehört 
hatte. So fiel die Wahl aus ihn. Es muhten aber einige Tage vergehen, 
bis er im Großen Hauptquartier eintreffen konnte. 
Unterdessen war die Bearbeitung der Operationen zunächst aus Oberst 
Heye übergegangen. Das Fehlendes überragenden Geistes, vor allem aber 
der Autorität und straffen Führung des Generals Ludendorff machte sich 
bemerkbar^), wenn auch große Entscheidungen vorerst nicht zu treffen waren. 
5. Der Rückzug auf die Antwerpen/ Maas - Stellung. 
Beilagen 27,27a, 28, 29 und 31. 
Nachdem in der Nacht zum 27.Oktober der linke Flügel der 18. Armee 
ungestört in die Hermann Ii-Stellung zurückgegangen war, herrschte an 
der gesamten Westfront im wesentlichen Ruhe. Man stand zu dieser Zeit 
in der allgemeinen Linie: holländische Grenze östlich von Brügge—Erecy 
(nördl. von Laon)—Dun an der Maas—Vogesen bis zur Schweizer Grenze. 
Der Zustand der Truppen gab zu ernstesten Bedenken Anlaß. 
Beide Heeresgruppen des rechten Flügels drängten auf weite- 
res Zurückgehen. Unmittelbar nach dem Ausscheiden des Generals 
Ludendorff meldete am 27.Oktober die Heeresgruppe Deutscher Krön- 
prinz: „Die Truppe tut bis zum äußersten ihre Pflicht. In vorbildlicher 
i) Brief des Staatssekr. von Hintze an Staatssekr. Solf vom 29. Okt. 1918 und Loß- 
berg a. a. O., S. Z69ff.
	        
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