Volltext: [Der Weltkrieg 1914 bis 1918 / Die militärischen Operationen zu Lande ] ; Der Weltkrieg 1914 bis 1918. Die militärischen Operationen zu Lande. 14,1 Die Kriegführung an der Westfront im Jahre 1918 : [Hauptbd.] (14,1 1944)

Die Abwehrschlacht der 1., Z. und 5. sowie 17. und 2. Armee. 615 
Zwischen Argonnen und Maas war es dem Gegner gelungen, seine 
Angrifssvorbereitungen völlig zu verbergen. Hier standen daher aus 20Kilo¬ 
meter Breite nur drei deutsche Divisionen zur Abwehr bereit. Erst in der 
Nacht zum 2b. September lösten Amerikaner die Franzosen ab und brachen 
morgens mit zahlreichen Kampfwagen und nachfolgenden dichten Wellen 
von Infanterie gegen die inneren Flügel der 3. und 5. Armee vor. Sie 
überrannten die deutschen Stellungen und drangen durchschnittlich sieben 
Kilometer tief ein. Varennes ging verloren, das hochgelegene Montfaucon 
konnte gehalten werden sowie an der Maas die Höhen nördlich von Danne- 
voux. Östlich des Flusses wurden schwächere Teilangriffe abgewiesen. Bei 
der Armee-Abteilung Cund der Heeresgruppe Herzog Albrecht 
herrschte Ruhe. 
Am 27. September setzte der feindliche Angriff auch bei der Heeres- N.s«pt«mb-r. 
gruppe Kronprinz Rupprecht ein. 
Hier hatten der rechte Flügel der britischen 1. und die britische 3.Armee 
am 27. gegen die Siegfried-Front vom Sensse-Abschnitt bis Pontruet, die 
südlich anschließende britische 4. Armee und französische 1. Armee erst am 
29. gegen den Abschnitt bis zur Oise bei Moy anzugreifen. 
Deutscherseits war der Angriff bei der 4. Armee, wo der Gegner 
zwischen Vpern und Armentieres die Front stärker besetzt hatte, vor allem 
aber gegen den linken Flügel der 17. Armee und den anschließenden rechten 
der 2. erwartet worden. Nur hier brach er am 27. morgens los. Bei der 
17. Armee gelang es dem Feinde, den Nordkanal stellenweise zu über- 
winden, die Front zwischen Marquion und Graincourt einzudrücken und, 
soweit der Kanal kein Wasser führte, Kampfwagen vorzutreiben. Bei 
Haynecourt warf er immer neue Truppen in den Kamps und konnte erst 
durch eine aus nördlicher Richtung heraneilende Division westlich der Straße 
Douay—Cambrai zum Stehen gebracht werden. Auch bei Bourlon gebot 
ihm ein Gegenstoß zunächst Halt. Südlich der Straße Bapaume—Cambrai 
ging Flesquisres verloren. In den Nachmittagsstunden verschlechterte sich 
die Lage weiter. Bon Marquion aus hatte der Gegner die Kanal-Stellung 
nach Norden aufgerollt. Auch bei Bourlon und südwestlich von Cambrai 
waren die deutschen Divisionen geworfen und in wechselvolle Kämpfe um 
die Linie Anneux—Ribecourt verwickelt. Die von der Obersten Heeres- 
leitung und der Heeresgruppe angekündigten Verstärkungen konnten erst 
am nächsten Tage eintreffen. In der augenblicklich noch gehaltenen un- 
gefähren Linie Epinoy—Ribocourt lagen die Truppen ohne Stellungen 
im freien Felde; nach Verlust großer Teile der Artillerie waren sie 
neuem Ansturm voraussichtlich nicht mehr gewachsen. General von Below
	        
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