Volltext: [Der Weltkrieg 1914 bis 1918 / Die militärischen Operationen zu Lande ] ; Der Weltkrieg 1914 bis 1918. Die militärischen Operationen zu Lande. 14,1 Die Kriegführung an der Westfront im Jahre 1918 : [Hauptbd.] (14,1 1944)

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Die deutsche Westfront in der Abwehr. Kampf um Zeitgewinn. 
nischen Angriff bestehen, links unterstützt durch Angriff der französischen 
4. Armee. Diese Operation sei mit größter Beschleunigung vorzubereiten, 
damit sie spätestens zwischen dem 20. und 25.September beginnen könne. 
Sie solle zunächst den Feind beiderseits der Argonnen auf die Linie Stenay 
—Le Chesne—Attigny zurückwerfen, um von Osten her den deutschen 
Widerstand an der Aisne zu brechen. Damit bildete die Maas die Ost- 
grenze der Offensive. Die Heeresgruppe Ost blieb unbeteiligt^). 
Gleichzeitig mit der Offensive in Frankreich sollte nach dem Plane des 
Marschalls Foch auch das italienische Heer in Oberitalien angreifen; doch 
erklärte dessen Oberbefehlshaber, General Diaz, daß seine Truppen dazu 
einstweilen noch nicht in der Lage seien, im übrigen erwarte er einen öster¬ 
reichisch-ungarischen Angriff. Die verbündeten Armeen in Mazedonien 
hatten Mitte September zum Angriff zu schreiten^), und in Palästina sollte 
die britische Offensive gegen die Türken nach einer durch das Klima 
bedingten Sommer-Pause ebenfalls wieder aufgenommen werden^). 
In Frankreich begann, nachdem die Verfolgung der ausweichenden 
deutschen Armeen vor der Siegfried-Front zum Stehen gekommen war, 
die Umgruppierung für die neue Offensive. Im alten Somme-Kampf- 
gebiet und an der Aisne, wo sich die Front ohnehin verkürzt hatte und die 
Angriffsbedingungen besonders schwierig waren, sowie bei St. Mihiel 
wurden Kräfte herausgezogen, um die Flügel zu verstärken. Unterdessen 
is. bis im Oberelsah die französische I.Armee vom 16. bis 18.September die 
is.S«pt-.»b-r. -gp^mümg einer großen Offensive vorzutäuschen^). Am 18. versuchten 
Engländer und Franzosen nördlich von St. Ouentin die vor die ursprüngliche 
Siegfried-Stellung um etliche Kilometer vorgeschobenen deutschen Linien 
zurückzudrücken, während die Franzosen zwischenAilette und Aisne angriffen. 
Die Gegner konnten aber ihre Ziele weder dort noch hier voll erreichen. 
LS.September. Am 25.September waren die Aufmarschbewegungen abgeschlossen^). 
Die Offensive sollte am 26. September am rechten Flügel mit dem Angriff 
der französischen Heeresgruppe Mitte beginnen, die aus ihrer Bereit¬ 
i) Vielleicht ohne Wissen des Marschalls Foch forderte Gen. Potain am 7. Sept. 
von der Heeresgruppe Ost den Entwurf für einen im Verlaus der nächsten sechs Monate 
von der 3. Armee mit 20 Divisionen auf 60 km Breite in Lothringen zu führenden Angriff. 
Gen. de Castelnau schlug hierfür die Richtung auf Dieuze und Mörchingen vor und rech¬ 
nete mit vier Monaten Vorbereitungszeit, also bis Ende Januar 1919. Zum mindesten 
General Pstain glaubte also nicht, daß die jetzt bevorstehende Offensive schon das Kriegs¬ 
ende bringen werde. 
-) Bd. XIII, S. 407. 
3) Bd. XIII, S. 439. 
4) Vgl. S. 605ff. 
6) Gliederung S. 613.
	        
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