Volltext: [Der Weltkrieg 1914 bis 1918 / Die militärischen Operationen zu Lande ] ; Der Weltkrieg 1914 bis 1918. Die militärischen Operationen zu Lande. 14,1 Die Kriegführung an der Westfront im Jahre 1918 : [Hauptbd.] (14,1 1944)

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Die Schlacht bei Noyon (Gneisenau-Angriff). 
Di» Mitt« Mai. leitung am 30. April, die 18. Ar^nee aus der Linie Montdidier—Lassigny 
zum Angriff anzusetzen. Sie hoffte, mindestens die Linie Montdidier— 
Compiögne zu erreichen. Der Angriff sollte mehrere Tage nach Beginn 
des Blücher-Angriffs beginnen, da erst dann die nötige Artillerie ver¬ 
fügbar wurde. Auch war damit zu rechnen, daß bis dahin vor der 
18. Armee stehende französische Reserven an die Blücher-Front weg¬ 
gezogen sein würden. 
Am Z.Mai legte die 18. Armee den ersten Angriffsentwurf vor. 
Nach diesem war beabsichtigt, den Gegner über die große Straße Mont¬ 
didier—Compiögne zurückzuwerfen. Der Schwerpunkt lag auf der Weg¬ 
nahme des Höhengeländes um Gury und Mareuil. Der Angriff sollte in 
der Mitte und am linken Flügel in großer Tiefe geführt werden und im 
Laufe eines Tages bis über den unteren Matz-Bach durchdringen. Dazu 
wurden zwölf Divisionen, darunter drei Angriffsdivisionen, und Ber- 
stärkung um 179 Batterien für erforderlich gehalten. 
Die Oberste Heeresleitung bewilligte vorerst nur zwei Divisionen 
zur Ablösung von vier erholungsbedürftigen Stellungsdivisionen, ferner 
drei Angriffsdivisionen und stellte für später noch drei weitere Divisionen 
in Aussicht. Sie erachtete aber eine Verstärkung der bisher insgesamt vor- 
gesehenen 430Batterien um 40 bis 50 weitere für nötig. Gleichzeitig ver- 
langte sie einen Vorschlag, „wie in zeitlicher Übereinstimmung mit dem 
Angriff der 18. Armee und der Fortsetzung des Angriffs des rechten 
Flügels der 7. Armee das vor den inneren Flügeln der beiden Armeen in 
Feindeshand befindliche Gelände zwischen Oise und Oise/Aisne-Kanal ge- 
nommen werden solle". Der Angriffsbeginn wurde für den I. Juni vor- 
gesehen, doch blieb die endgültige Festsetzung noch offen. 
Nunmehr schlug die 18. Armee, bei der inzwischen das Generalkom¬ 
mando des VIII. Armeekorps den Abschnitt des an die 7. Armee abge- 
gebenen Generalkommandos des IV. Reservekorps übernommen hatte, 
einen Angriff des XVII. Armeekorps mit fünf, des VIII. Armeekorps mit 
acht Divisionen vor. Für letzteres, das in zehn Kilometern Tiefe bewaldetes 
Hügelland durchstoßen mußte, wurden besonders geeignete Divisionen er¬ 
beten, zwei bis drei weitere Divisionen zur Reserve als erwünscht be- 
zeichnet. Fn Ergänzung des bisherigen Endzieles wollte die Armee den 
Angriff über die Oise und den Oise/Aisne-Kanal nach Südosten fortsetzen, 
um gemeinsam mit der 7. Armee den Feind über die Aisne zu werfen; 
zur vollen Ausnutzung des Unternehmens hielt sie aber noch weitere sieben 
bis acht Divisionen für nötig. 
Diese Forderung überstieg jedoch die verfügbaren Kräfte. Die 
Heeresgruppe Deutscher Kronprinz schlug daher vor, die Tiefe des
	        
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