Volltext: [Der Weltkrieg 1914 bis 1918 / Die militärischen Operationen zu Lande ] ; Der Weltkrieg 1914 bis 1918. Die militärischen Operationen zu Lande. 14,1 Die Kriegführung an der Westfront im Jahre 1918 : [Hauptbd.] (14,1 1944)

l. Armee: Einstellung des Angriffs. — Gegner. 
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9. Juni, daß jene Angriffe vorläufig einzustellen seien; die Vorbereitung 
des Angriffs gegen Reims aber sei mit allen Mitteln zu fördern. Am 
10. Juni äußerte die l. Armee jedoch auch gegen diesen Angriff Bedenken. lo.g»ni. 
Unterdessen war auf Veranlassung der Obersten Heeresleitung General 
der Infanterie von Mudra, bisher Oberbefehlshaber der Armee-Ab- 
teilung A, unterwegs, um in Vertretung des erkrankten Generals von Be- 
low^) den Befehl über die 1. Armee zu übernehmen. Nach Unterrichtung 
über die Lage und Vortrag bei der Obersten Heeresleitung befahl er am 
11. Juni, auch den Angriff gegen Reims zu verschieben; die Vordere!- n.g»«,. 
tungen aber sollten weitergehen, da die Durchführung jeden Augenblick 
erforderlich werden könne. Weiterhin drängte auch die Oberste Heeres¬ 
leitung nicht mehr, denn der Gneisenau-Angriff hatte sich inzwischen fest- 
gelaufen. Aus Flandern aber schienen noch nicht genügend feindlich Re- 
serven abgezogen zu sein. So war der Angriff dort doch noch nicht möglich, 
und damit trat der bereits seit dem 6. Juni erörterte neue Plan in den 
Vordergrund, der Reims durch Angriff der 7. Armee über die Marne und 
gleichzeitigen Angriff des linken Flügels der I. Armee über die Vesle zu 
Fall bringen sollte. Einstweilen aber richtete die I.Armee sich zur Ab- 
wehr ein. 
Die Maßnahmen des Gegners^). 
Am S. Juni hatten die französische 10. und ö. Armee, besonders die «>ga»,. 
der letzteren zugeteilte amerikanische 2. Division westlich von ChKteau- 
Thierry, mit planmäßigen Gegenangriffen begonnen. Bei der 5.Armee 
wurde die Gefahr des zunächst erfolgreichen deutschen Angriffs auf 
Chambrecy und Bligny schon durch Einsatz eines einzelnen Regiments 
gebannt. Die Heeresgruppe Nord schlug nach den günstigen Erfahrungen 
der letzten Tage Angriffe mit beschränktem Ziel bei ChKteau-Thierry und 
Ville-en Tardenois vor. Im übrigen rechnete die französische Führung 
aber mit Wiederaufleben der deutschen Offensive. 
Am 8. Juni bezeichnete General Petain die Aufgaben der Heeres- s.g»,,«. 
gruppen Fayolle und Nord als hauptsächlich defensiver Art, doch sollten 
die 10., 6. und 5. Armee ihre Stellungen durch Gewinnen von Beob- 
achtungsstellen und Wegnahme vorspringender Teile der deutschen Linien 
verbessern. 
Den deutschen Angriff Hammerschlag am 12. Iuni^) hatte die fran- 12.3«««. 
zösische Führung schon im Zusammenhang mit dem Gneisenau-Angriff 
i) Gen. Fritz von Below erlag am 22. Nov. 1913 der Krankheit. 
-) Anschluß an S. 378 ff. 
3) S. 384.
	        
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