Volltext: Die Sozialversicherung und die Christlichsoziale Partei

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Versorgung und für denjenigen, der sich sonst etwas 
erspart hat oder bei seiner Familie lebt, ist dieses 
Geld ein willkommener Zuschuß. Es ist eine sichere 
unverlie r bare Reut e, die besonders auf 
dein Lande, wo das Geld rar ist, trotz ihrer 
Geringfügigkeit geschätzt wird. 
Die bisherige Entwicklung der Sozialversicherung in 
Österreich. 
Die sozial- Die Idee der Sozialversicherung reicht bei uns bis 
infrü^ererzeit: * n ^ as 1 ^' Jahrhundert zurück, in welchem die 
Bruderiaden u. B i* u d e i* 1 a d e n der Bergle u.t e gegründet wur- 
Geseiieniaden. Auch die Zünfte, die gewerblichen Genossen 
schaften des Mittelalters und der späteren Zeit, boten 
in den Gesellenladen den gewerblichen Hilfs 
arbeitern eine den damaligen Bedürfnissen durchaus 
entsprechende Versicherung. 
Die liberale Die liberale Gesetzgebung, die ihre 
G (u^g—1885)^ Mee aus d em Frankreich der Julirevolution bezog, hat 
bei uns mit der Gewerbeordnung vom Jahre 1859 dem 
Grundsätze der Gewerbefreiheit in allzu 
weitem Maße Rechnung getragen und damit bekannt- 
hell einen gesunden, sich ruhig entwickelnden 
Übergang; aus den älteren gewerblichen 
For m e 11 in die m oderne n unmöglic h g e- 
m acht. Der Zusammenhang der früheren Zeit mit 
der neueren wurde gewaltsam zerrissen und so der 
erste schwere Schlag gegen unseren Ge- 
w erbestand geführt. Dabei hat diese Gewerbe 
ordnung keine Spur sozialen Empfindens gezeigt. Die 
im § 85 ausgesprochene Verpflichtung zur Schaffung 
einer Krankenversicherung für die Arbeiter und die 
Bestimmungen der §§ 114, 124, 128 wegen Errichtung 
genossenschaftlicher Unterstützungskassen für die ge 
werbliche Gehilfenschaft waren so allgemein und un 
klar gehalten, daß sie, was vielleicht beabsichtigt war, 
nicht die mindeste Wirkung äußerten.
	        
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