Volltext: Lemberg 1914

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Die erste Schlacht. 
21. August. 
(AOK., Op.-Nr, 975; C. IV., S. 459.) Die Märsche der 1. und 4. Armee 
erwiesen sich als äußerst anstrengend, beiden Armeen mußte am 22. Aug. 
Zeit gelassen werden, aufzuschließen. Hingegen drängte das AOK. auf rasche 
Versammlung der 3. Armee, die nicht mehr westlich Lemberg, sondern bis 
zum 25. Aug. abends an der Linie Magierów—2olkiew—Zydatycze auf¬ 
marschieren sollte. Sowohl aus dieser Aufmarschfront als auch aus dem bei¬ 
gefügten Befehl: „Aufklärung speziell gegen den Raum Sokal—Stojanów" 
verstärkte sich der Eindruck beim 3. AK., daß die 3. Armee für eine Ver¬ 
wendung Richtung Nord bestimmt sei. Betreffend Versammlung war dies¬ 
mal auch das XI. Korps speziell erwähnt worden. Deshalb gab das 3. AK. 
nunmehr den Befehl, die 30. ID. einzuziehen und gemeinsam mit 11. MBrig. 
und 93. LstBrig. bis 25. Aug. abends bei Lemberg marschbereit zu stellen. 
Dadurch wurde den Kavalleriedivisionen die so notwendige Infanterieunter¬ 
stützung entzogen, und sie mußten zurückgehalten werden. Die 4. KD. ge¬ 
langte nach Krasne, die 24. HKBrig. nach Kamionka Strumilowa, wo sie sich 
mit dem eintreffenden Gros der 11. HKD. vereinigen sollte. Die 2. KD. 
wurde, wie schon erwähnt, in Mosty Wielkie bereitgestellt. 
Durch Flieger waren starke Kräfte im Räume Lublin—Krasnostaw 
gemeldet. Aus dem Räume Wladimir Wolynskij—Luck—Dubno—Kreme- 
niec bestanden zu dieser Zeit beim AOK. überhaupt keine Nachrichten. Aus 
dem Räume südlich der Straße Proskurow—Tarnopol bis zum Dnjestr lau¬ 
teten die zum AOK. gelangten Meldungen negativ. Auch war das AOK. 
durch einen etwas übereilten Bericht des AGK. Stanislau vom 19. Aug. in 
der Annahme bestärkt worden, daß aus diesem Räume keine nennenswerten 
Feindkräfte zu erwarten seien (C. IV., S. 447). Allerdings hatte das AGK. 
am 20. berichtigt, daß der Südflügel des Feindes sich bei Gorodok befinden 
dürfte, doch scheint diese nur allgemein gehaltene Feststellung wenig Eindruck 
gemacht zu haben. Deshalb wollte das AOK. die 1. und 5. KD. näher an 
Zborów und Tarnopol heranziehen, um dort eine geschlossene Gruppe von 
drei Kavalleriedivisionen und einer Infanteriedivision zur Verfügung zu 
haben. 
Spät abends nach Ausgabe aller Befehle kamen Nachrichten über den 
Kampf der 4. KD. bei Jaroslawice, über den Einmarsch feindlicher Kolonnen 
gegen Tarnopol und zahlreiche starke Einbrüche von Kavallerie und Infanterie 
über den Zbrucz. Dort gingen unsere Grenzdetachements zurück. Die 43. LID., 
deren rechtzeitige Heranziehung das AOK. stets vor Augen gehabt hatte, 
erhielt nun Befehl, über Tlumacz nach Nizniów zu gelangen (C. IV., S. 459). 
Bevor aber dieser Befehl eintraf, hatte das AGK. Stanislau bereits den Ab¬ 
marsch der Division gegen Czernowitz befohlen und das AOK. genehmigte 
auch dies nachträglich. 
22. August. 
(AOK., Op.-Nr. 1004; C. IV., S. 472.) Bewegungen des Feindes von 
Lublin gegen Süd drängten zum baldigen Vormarsche der 1. Armee durch die
	        
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