Volltext: Die Geschichte des jüdischen Volkes im Orient (3, Orientalische Periode / 1926)

Zweites Kapitel 
Palästina und die Diaspora in den letzten 
Jahrhunderten der byzantinischen 
Herrschaft 
(429—638) 
§ 38. Die Zusammenstöße zwischen Christen und Juden und die 
Gesetze des Justinian 
Im V. Jahrhundert brach über das römische Reich die letzte Krise 
herein. Die Fluten der großen Völkerwanderung stürmten gleichzeitig 
gegen beide Hälften des Reiches an. Während die westliche Hälfte in 
folge der wiederholt von den „Barbaren“ — den Westgoten (4io), 
den Vandalen (455) und den Herulern (476) — unternommenen An 
griffe auf Rom endgültig auseinanderbrach, ging Byzanz vorerst nur 
seiner afrikanischen Kolonien verlustig (das Vandalenreich in Ber- 
berien von 439 bis 534). In diesem geschichtlichen Chaos verlieren 
sich auch die Spuren der jüdischen Geschichte. Die zweite Hälfte des 
V. und das erste Viertel des VI. Jahrhunderts stellen in der Ge 
schichte Palästinas und der angrenzenden Länder einen in Dunkel ge 
hüllten Zwischenraum dar. Sogar die vielgepriesene byzantinische Ge 
setzgebung gibt uns für diese Zeit keinen Fingerzeig hinsichtlich des 
von der Staatsmaschinerie auf die Juden ausgeübten Druckes. Aus 
der Zeitspanne zwischen der Veröffentlichung des „Kodex des Theo- 
dosius“ (438) und der des „Kodex des Justinian“ (529 und 534) ist 
uns kein einziges neues, auf die Juden bezügliches Gesetz erhaltenge 
blieben. Nur die byzantinischen „Chronographen“ jener Zeit berich 
ten unter anderem über einige der damaligen auch die Juden betref 
fenden Begebenheiten, namentlich über Zusammenstöße mit den 
Christen. 
17 Dubnow, Weltgeschichte des jüdischen Volkes, Bd. III 
267
	        
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