Volltext: Die alte Geschichte des jüdischen Volkes (2, Orientalische Periode / 1925)

Dei• Bruderkampf der Hasmonäer und die Einmischung Roms 
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und setzte seine Truppen auf dem Wege über die „Stadt der Dattel 
palmen“, Jericho, gegen Jerusalem in Bewegung. Als die unbezwing 
baren römischen Legionen dicht vor den Toren der Hauptstadt stan 
den, sank der Mut des Aristobulus ganz. Er begab sich abermals zu 
Pompe jus ins Lager, versprach, alle militärischen Maßnahmen zu 
unterlassen, eine Entschädigung zu zahlen, ja sogar Jerusalem zu 
übergeben. Pompejus gab sich mit diesen Unterwürfigkeitsbezeugun 
gen durchaus zufrieden, behielt jedoch Aristobulus bei sich, während 
er seinen Hauptmann Gabinius mit einer Heeresabteilung nach Jeru 
salem schickte, um bei der Bevölkerung die zugesicherte Kriegsent 
schädigung einzutreiben. Gabinius kehrte jedoch gar bald unverrich 
teter Dinge zurück, da die Jerusalemer Patrioten sich weigerten, die 
Römer in die Stadt einzulassen und das von Aristobulus unfrei 
willig geleistete Versprechen zu erfüllen. Pompejus war darüber so 
entrüstet, daß er Aristobulus in Haft nehmen ließ und sich nun zum 
Sturmangriff gegen Jerusalem zu rüsten begann (im Sommer 63). 
§ 33. Die Einnahme Jerusalems durch Pompejus (63) 
In Jerusalem hatte der Einfall der Römer ein neues Auf lodern des 
Parteizwistes zur Folge. Die kriegerische Partei des Aristobulus, durch 
dessen Gefangennahme im Lager des Pompejus in noch größere Auf 
regung versetzt, bestand auf bewaffnetem Widerstand und auf einem 
Kampf wider die Römer bis zum letzten Blutstropfen; die Partei 
gänger Hyrkans und die neutral Gestimmten traten dagegen für die 
Übergabe der Hauptstadt an Pompejus ein, um so wenigstens das 
Schlimmste abzuwenden. Die Furcht vor der Macht der römischen 
Waffen zwang die Mehrheit der Bevölkerung, sich der Partei, die 
für die Kapitulation war, auzuschließen. Die in der Minderheit ge 
bliebenen Anhänger des Aristobulus überließen nun die äußeren 
Stadtteile ihren Gegnern, verschanzten sich selbst aber (wie vor kur 
zem, während des Zusammengehens der Araber mit der Hyrkanpartei) 
auf dem Tempelberge und besetzten den Tempel, wobei sie die die Burg 
mit der Stadt verbindende Brücke zerstörten. Die Anhänger der anderen 
Parteien öffneten darauf die Stadttore, ließen das römische Heer 
ein und übergaben Pompejus die Stadt mitsamt dem Königspalaste. 
Nun belagerten die römischen Legionen den Tempelberg, auf dem 
sich die Patrioten verschanzt hatten. Dieser stellte eine' starke, sogar
	        
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