Volltext: Die alte Geschichte des jüdischen Volkes (2, Orientalische Periode / 1925)

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Die Fürsten Simon und Jochanan-Hyrkanus 
dem sogar mit der Tatsache der Angliederung mancher wichtiger 
Orte des Küstengebietes, namentlich Jaffas, an den Territorialbesitz 
des jüdischen Staates. Bald verschwand jedoch der kraftlose König 
eine Zeitlang von der Bildfläche: er verwickelte sich in einen endlosen 
Krieg mit dem Partherkönig Mithridates I. und geriet in Gefangen 
schaft. An des Demetrius Stelle führte nun in Syrien den Krieg gegen 
Trypho mit viel durchschlagenderem Erfolge sein Bruder Antiochus 
VII. Sidetes fort, ein tapferer Krieger, der ganz von dem Gedanken 
beherrscht war, die ehemalige Größe der Seleucidenmonarchie wieder 
herzustellen. Es glückte ihm bald, Trypho bei der phönizischen 
Festung Dora einzuholen und dann in Apamea einzuschließen, 
wo der Usurpator nach seiner Gefangennahme auch den Tod 
fand (i38). 
Während des Krieges gegen Trypho hielt Simon zu Antiochus Si 
detes, da ihn das Verlangen beseelte, den Tod seines von Trypho vor 
kurzer Zeit ermordeten Bruders Jonathan zu rächen. Zu der Belage 
rung Doras sandte Simon Antiochus Hilfstruppen, Geld und Lebens 
mittel. Allein der syrische König wies diese Hilfe zurück, da er schon 
damals den Plan faßte, seine souveränen Rechte auf Judäa wieder gel 
tend zu machen. Kaum hatte sich Antiochus seines Rivalen entledigt, 
als er auch schon die Herausgabe der Städte Jaffa und Gazara sowie 
der Jerusalemer Burg Akra, oder die Entrichtung eines riesigen Tri 
buts von 1000 Talenten Silber von Simon verlangte. Diesem erschien 
sogar die letzte Forderung unerfüllbar, geschweige denn die Rückgabe 
Akras, und er erklärte sich nur bereit, höchstens ioo Talente für das 
von Judäa in Besitz genommene Land zu zahlen. Darauf beschloß 
Antiochus, die Erfüllung seiner Forderungen mit Gewalt zu erzwin 
gen. Er sandte sein Heer unter dem Oberbefehl des Feldherrn Kende- 
bäus gegen Simon. Jener schlug sein Lager in der Nähe Jaffas, in 
Jamnia (Jabneh), auf und unternahm von dort aus Vorstöße gegen die 
inneren Gebiete Judäas. Simon stand schon in sehr hohem Alter und 
konnte dem Feinde nicht persönlich an der Spitze seines Heeres ent 
gegentreten; er beauftragte daher seine Söhne Jochanan und Juda 
mit der Verteidigung des Landes. Die beiden Brüder entledigten sich 
glänzend dieser Aufgabe. Sie lieferten Kendebäus eine entscheidende 
Schlacht, in der die Syrer aufs Haupt geschlagen wurden. Jochanan 
setzte dem Feinde bis Asdod nach und kehrte als Sieger nach Jerusa 
lem zurück (137). 
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