Volltext: Das Schützenregiment Graz Nr. 3 und der steirische Landsturm im Weltkrieg 1914 - 1918 II. Band (II. / 1931)

Mte. Zebio zu einem Nebenkriegsschauplatz herab. Begreiflich, daß die 22. Sch.D. 
— mit ihr das tapfere Sch.R. 3 — hier überflüssig und daher bald aus einen 
anderen Kampfplatz abgezogen wurde, wo es galt, neue schwere Aufgaben 
zu lösen. 
IV. Die tzerbstofsensive 1917 gegen Italien. 
1. Allgemeine Lage und Angriffsplan. 
Im Herbst 1917 wurde über den Verbündeten von 33 Friedensjahren, der 
in der Entscheidungsstunde leider treulos geworden war, „der größte Sieg 
während des Weltkrieges" erfochten. Das Regiment hatte an dieser im Verlaufe 
des Weltkrieges fast unerreicht dastehenden Kampfhandlung hervorragenden, 
mitunter ausschlaggebenden Anteil. 
Die Verluste der Italiener nach den Angaben ihres Generalstabes betrugen: 
800.000 Mann (10.000 Tote, 30.000 Verwundete, nahezu 300.000 Gefangene und 
weit über 400.000 Versprengte und Deserteure), 3152 Geschütze (die k. u. k. 
Armee hat den Krieg mit nicht viel mehr als 2000 Geschützen begonnen!), 1732 
Minenwerser, 3000 Maschinengewehre, ungeheure Massen an Munition, Ver¬ 
pflegung und Bekleidung, unzählige Pferde, Fuhrwerke und Kraftwagen. 
Uns Österreicher kann dieser Sieg mit ganz besonderem Stolz erfüllen, da 
unsere herrlichen alpenländischen Truppen (Steirer, Kärntner, Tiroler, Salz¬ 
burger und Oberösterreicher) aus dem Schlachtselde in jeder Beziehung in der 
Führung vom Korps bis zur Patrouille und in Leistung und Erfolg vollkommen 
ebenbürtig neben den Truppen aus dem Deutschen Reich gestanden sind und im 
edelsten Wettstreit auch in schrankenlos energischem Wollen dem Siege zustrebten. 
Die nun folgenden Kampfschilderungen geben im ehrfurchtsvollen Gedenken 
an unsere Helden des Regimentes eine wahrheitsgetreue Darstellung des Durch¬ 
bruches bei Flitsch, des Siegeszuges bis zur Piave und der Kämpfe um das 
Grappamassiv. 
Die große Entlastung, die durch die rasche und erfolgreiche Offensive der 
Mittelmächte in Ostgalizien im Juli 1917 und der Deutschen bei Riga mit der 
Verminderung der Widerstandskraft der russischen Armee eingetreten war, er¬ 
möglichte es unserer Obersten Heeresleitung, nun ihre volle Aufmerksamkeit 
der italienischen Front zuzuwenden. 
Die großzügigen Vorbereitungen unseres Generalstabes an der Isonzofront 
setzten mit Herbstbeginn 1917 ein. Sie galten diesmal nicht der Abwehr weiterer 
italienischer Angriffe, fondern einer zweiten Offensive gegen Italien, die wegen 
der vorgeschrittenen Jahreszeit und der leichteren Heranbringung der Truppen 
und Angriffsmittel an die Isonzofront im Raume Tolmein—Flitsch mit der 
Stoßrichtung aus Cividale am wirkungsvollsten schien. Um annähernd das
	        
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