Volltext: Gedenkschrift zum fünfundzwanzigjährigen Bestande des Diözesanknabenseminars von Linz Kollegium Petrinum

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des Seminaristen. Die täglichen gemeinsamen Gebetsübungen der Zöglinge 
sind im Kapitel „Tagesordnung“ aufgezählt. 1 ) Von Anfang an beten die Pe- 
triner täglich während der heiligen Messe mitsammen den Rosenkranz. Nach 
dessen Beendigung wird am Dienstag, Donnerstag und Samstag ein Lied ge 
sungen. 
An den Sonn- und Feiertagen hören die Zöglinge noch eine zweite heilige 
Messe, gewöhnlich eine Segenmesse mit Volksgesang. An den Festtagen wird 
ein feierliches Hochamt gehalten. Da wirken die Erhabenheit der Liturgie, 
die Kraft einer echt kirchlichen Musik, der Festschmuck der Kapelle zusammen, 
Festesstimmung zu wecken, für die Festesgnaden empfänglich zu machen. 
Roratemesse, Weihnachtskrippe, Kerzen-, Aschen-, Palmweihe, Kreuz 
wegandacht, gesungene Passion am Palmsonntag, Allerheiligenlitanei am Markus 
tage und an den Bittagen, die Teilnahme an der Fronleichnamsprozession am 
Sonntag innerhalb der Festoktav in Urfahr sollen überdies das Mitleben mit 
dem liturgischen Leben der Kirche betätigen und fördern. Im Marienmonate 
ist täglich Maiandacht; an zwei Tagen der Woche ist damit eine kurze Mai 
predigt verbunden. Eine besondere Gebetsmeinung, die täglich nach dem 
Morgengebet öffentlich verkündet wird, soll den Gebetsgeist anregen, die Zög 
linge an ihre Gebets Verpflichtungen erinnern, ihre Aufmerksamkeit auf wichtige 
Vorgänge im Leben der Kirche hinlenken, ihnen neben den eigenen Anliegen 
auch die der Kirche, der Diözese, der Heimat näher bringen und so den Apostel 
geist in ihnen wecken. 
Den Ehrendienst der Ministranten am Altäre besorgen alle Zöglinge, nach 
Wochen abwechselnd. 
Eine Hauptbetätigung des religiösen Lebens ist der Empfang der heiligen 
Sakramente der Buße und des Altares. Unseren Zöglingen wird wöchentlich, 
in der Regel am Samstag von 5 bis 7 Uhr abends, Gelegenheit zur heiligen 
Beichte gegeben. Eine größere Zahl von Beichtvätern (in den letzten Jahren 
waren es sieben), teils auswärtigen aus dem Welt- und Ordensklerus, teils Mit 
gliedern des Lehrkörpers, ist da zum Beichthören bereit. Aus ihnen wählen 
sich die Zöglinge in aller Freiheit ihren Seelenführer. Sich auch außer dieser 
Zeit in Gewissensangelegenheiten an einen priesterlichen Freund und Berater 
zu wenden, wird geraten und geübt. 
Wenn wir im folgenden die Namen jener hochwürdigen Priester anführen, 
die wenigstens ein Jahr als Beichtväter tätig waren, soll es nicht so sehr ge 
schichtliche Aufzeichnung als vielmehr ein erneuter Ausdruck aufrichtiger 
Dankbarkeit dafür sein, daß sie ihre Zeit und ihre Mühen auf diesem so ein 
flußreichen Wirkungsfelde dem Seminar geopfert haben. Gott vergelte es ihnen 
und allen anderen, die durch kürzere Zeit oder nur aushilfsweise im Beichtstuhl 
gewirkt haben! (Die Zahlen nach dem Namen geben an, wie viele Jahre der 
betreffend^ Priester das Beichtvateramt ausgeübt hat.) 
1. Beichtväter von auswärts. 
a. In Urfahr die Weltpriester :• Karl Angerbauer, Ordinariatssekretär, 2; 
Dr. Franz Fellinger, Theologieprofessor, 2; Dr. Wenzel Grosam, Regens des 
Priesterseminares, 10; Matthias Hufnagl, Dechant und Stadtpfarrer in Urfahr, 3; 
Karl Theodor Pleninger, Religionslehrer, 2; Johann Schildhammer, Pfarrer 
in St. Magdalena, 1 %; Georg Ungeringer, Religionslehrer, 1; Josef Zierer, 
Ordinariatssekretär, 9. 
0 Siehe S. 78. 
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