Volltext: Innviertler Heimatkalender 1910 (1910)

30 
Bauernregeln. 
Jänner. 
Morgenröte ant Neujahrstag 
Bringt Krieg, Unwetter und große Plag. 
Am zweiten ein klarer Sonnenschein 
Schafft gut und viele Fisch herein. 
Erhebt sich ein Wind in der dritten 
Nacht, 
Auf große Pest man habe acht. 
Scheint die Sonne aus Vincenti baß, 
Füllt sie mit gutem Wein das Faß. 
Ein schöner Tag Pauli Bekehrung — 
Von allen Früchten reiche Bescherung. 
Nebliges Wetter zeigt Sterben an, 
Regen und Schnee bringt Teurung heran. 
Hornung. 
Zu Lichtmeß heller Sonnenschein 
Bringt guten Flachs, schneeweißen Lein. 
Gar wohl gerät die frühe Saat, 
Wenn Fastnacht schönes Weiter hat. 
Die Witterung der ganzen Fasten 
Tut aus dem Aschermittwoch lasten, 
Denn wahrlich, so wie der sich stellt, 
Sich dann die ganze Fasten hält. 
Die Nacht vor Petri Stuhlfeier weiset an, 
Was wir die 40 nachfolgenden Tage für 
Wetter hau. 
Gefriert's die St. Matthias-Nacht, 
So währt noch einen Monat des Win¬ 
ters Macht. 
.Ist aber Petri Stuhlfeier schön und fein, 
So werden auch die 40 Tage prächtig fein. 
mm. 
Mariä Verkündigung, schön aufgehellt. 
Die bringet Obst und Frucht genug auf 
jedem Feld. 
Am Charfreitag ein guter Regen 
Ist für das ganze Jahr zum Segen. 
Und regnet's an einem Ostertag, 
Erhält der Regen die Überwag 
Und von dem Futter auf der Wiesen 
Das Vieh dann kann nicht viel genießen. 
April. 
Auf St. Georg und Marci gut Achtung 
hab. 
Das sind zwei gar gefährliche Tag. 
Warum’s auf Georgi gemeinlich gießt. 
Dafür eine klare Ursache ist, 
Denn etliche Stern, Hyades genannt, 
Den gemeinen Bauern wohl bekannt. 
Gehen auf mit der Sonne und stehen im 
Stier, 
Draus kommt viel Unwetter und Regen 
herfür. 
Dürren April 
Kein Bauer will. 
April voll Regen, 
Die Felder voll Segen. 
Mar. 
Ein kühler Mat und Brachmond naß, 
Die füllen die Scheuern und füllen das 
Faß. 
Urbani Wetter in diesem Stück 
Zeigt uns genau des Weines Glück.
	        
Waiting...

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.