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Der Herbstfeldzug 1914 gegen Rußland
des Abbruches der Schlacht gestaltete, so glücklich konnte diese Krise
überwunden werden.
Nachhuten des V. Korps leisteten noch bis zur vierten Nachmittags¬
stunde bei Zalazy und Czarnolas tapferen Widerstand und ermöglichten
dadurch dem rechten Armeeflügel einen geordneten Rückzug. Zwischen
4h und 5h nachm. lösten sich die 5. und die 46. Division unbehelligt vom
Feinde. Auch das GRKorps,¡dessen Angriffsbewegung GdA. Gallwitz schon
am Vormittag angehalten hatte, vermochte sich am Abend ungestört von
den Russen abzusetzen *). Als die k.u.k. Truppen in der Nacht zum 27. in
die Linie Il±ankamündung—Zwolen—Jedlnia gelangten, hatten sie sich
dem Feinde entzogen. Das GRKorps erreichte in der Nacht Glowaczew.
Die Russen hatten wohl den Abzug ihres Gegners festgestellt, aber er¬
schöpft vom blutigen Streite, waren sie auf der mühsam erkämpften Wal¬
statt liegen geblieben. Nur auf dem äußersten rechten Flügel der wei¬
chenden Armee Dankl hatte russische Reiterei der 37. HID. und der
ll.HKD. schärfer nachgedrängt.
Die im Rücken der 1. Armee bei Solee auf das linke Weichselufer
übergegangenen Abteilungen des russischen XVIII. Korps wurden von
der 35. LstlBrig. und den herbeieilenden Vortruppen der 2. ID. (X. Korps)
in Schach gehalten.
Das kühne Manöver von Iwangorod, den Feind über den Strom
herüberzulassen und, während er seine Übermacht noch nicht zur Geltung
bringen konnte, zu schlagen, war nicht geglückt. Die Russen hatten das
ihnen aufgetane Tor benützt, um in möglichst kurzer Frist siebzehn Divi¬
sionen durchzupressen, denen die Verbündeten im Bereiche des Schlacht¬
feldes von Iwangorod an den letzten zwei Kampftagen neuneinhalb Divi¬
sionen entgegenzustellen vermochten. Mit vorbildlicher Zähigkeit hatte
das k.u.k. 1.Armeekmdo. an dem Grundgedanken der Schlacht bis zum
Äußersten festgehalten; 12.000 gefangene Russen wurden in den Etappen¬
raum abgeführt. „Es waren große seelische Erschütterungen,44 schreibt
der Armeeführer einige Tage später seiner Gemahlin, „ich mußte mir
den Entschluß zum Zurückgehen mit allen Gründen der Vernunft förm¬
lich abringen. Ich bin trotz allen Drängens meiner Umgebung noch einen
Tag stehen gebliebeii in der Hoffnung, die Situation werde sich noch
günstiger gestalten, dann ging's nicht mehr; die Deutschen waren schon
zurückgegangen, wir mußten mit...2)." Die Verluste der 1.Armee be¬
trugen 40.000 bis 50.000 Mann.
x) Reichsarchiv, V, 484.
2) Pastor, Dankl, 23 f.