Volltext: Vom Kriegsausbruch bis zum Ausgang der Schlacht bei Limanowa-Lapanów ; 1. Das Kriegsjahr 1914 ; [Textbd.] ; (1. Das Kriegsjahr 1914 ; [Textbd.] ;)

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Der Herbstfeldzug 1914 gegen Rußland 
flügel der Armee immer ernster wurde. Und dabei kam noch die Kunde, 
daß die Russen südlich der Iizanka, bei Solee, nun doch auf dem linken 
Weichselufer Fuß gefaßt hatten. Die im Anmarsch nach Tarlów befind¬ 
liche 2. ID. mußte angewiesen werden, dort einzugreifen. Vielleicht war 
es nötig, auch die weiteren Divisionen des X.Korps zum Rückenschutze 
der 1. Armee zu verwenden. 
So sah GdK.Dankl die letzten Voraussetzungen fallen, die ein weiteres 
Durchkämpfen der längst zum Abbruche reifen Schlacht noch gerecht¬ 
fertigt hätten; er telegraphierte um 10h vorm. dem AOK. nach Neusandez, 
daß er „morgen früh die vor Iwangorod stehenden Kräfte an die Il£anka 
und in die Gegend knapp nordöstlich Radom zurücknehmen" werde. 
Unterdessen waren die Ereignisse weiter gegangen. Am Morgen hatte 
Letschitzki seine drei Korps zum letzten, entscheidenden Angriff angesetzt. 
Auf seinem Südflügel drängten starke Kräfte Puhallos rechte Flanken¬ 
hut, die ll.HKD.,auf Siekierka zurück. In der Weichselniederung ritten 
die russische 13. KD. und die l.DonKosD. von Janowiec flußaufwärts, 
um in die Flanke des Gegners zu kommen. Auf den Höhen nordwestlich 
von Janowiec drückten das russische XXV. und Teile des XIV. Korps 
zwischen 7h und 8hfrüh die Gruppe GM. Willerding — Truppen der 
14. ID. und der 37. HID. — gegen Westen zurück. Um die Front zum 
Stehen zu bringen, befahl FZM. Puhallo dem GM. Willerding, wieder auf 
Lagów vorzustoßen; dem Armeekmdo. meldete er um 9hvorm. den Ent¬ 
schluß, „unbedingt standzuhalten" mit der Bitte,Teile des X.Korps möchten 
mit Gewaltmärschen herangezogen werden. Bald darauf mußte jedoch 
Puhallo angesichts der fortschreitenden Umfassung im Süden die Lage 
als äußerst bedrohlich erkennen, so daß er den am rechten Flügel kämp¬ 
fenden Gruppen die Erlaubnis erteilte, auf Siekierka und beiderseits von 
Zalazy zurückzugehen. 
Indes sich die Dinge auf dem Südflügel des k. u. k. V. Korps so un¬ 
günstig gestalteten, arbeiteten sich die Russen immer näher an die Stellun¬ 
gen der 33. ID. heran. Um die Mittagsstunde traf diese ein Stoß der russi¬ 
schen Gardeinfanterie, der ihre Front zum Einsturz brachte. Nun befahl 
FZM. Puhallo den Rückzug des ganzen Korps auf Kijanka und Zwolen. 
Angesichts der *beim V. Korps bereits im Gange befindlichen Be¬ 
wegungen sah sich das 1. Armeekmdo. um lh nachm. zur Herausgabe des 
bisher noch immer zurückgehaltenen Rückzugsbefehles genötigt. In diesem 
Befehle hieß es, daß das V. und das I. Korps noch am selben Tage gegen 
die Linie Zwolen—Jedlnia zurückzugehen hätten, und daß am 27. der 
Rückzug über Zwolen und Radom fortzusetzen wäre.
	        
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