Volltext: Vom Kriegsausbruch bis zum Ausgang der Schlacht bei Limanowa-Lapanów ; 1. Das Kriegsjahr 1914 ; [Textbd.] ; (1. Das Kriegsjahr 1914 ; [Textbd.] ;)

Aufmärsche und Grenzgefechte 
H i e z u Beilagen 1, 6 und 9 sowie Skizze 1 
Einleitende Maßnahmen des k. u. k. Armeeoberkommandos 
Von der Stunde an, da das Eingreifen Rußlands zugunsten Serbiens 
nicht mehr bezweifelt werden konnte, war für Gdl. Conrad auch der 
Entschluß festgestanden, die Entscheidung nunmehr im Nordosten zu 
suchen. Wohl sagte er sich, daß er mit seinen Armeen selbst dann, wenn 
er von dem zum Nebenschauplatz herabgesunkenen Balkan jeden irgend¬ 
wie entbehrlichen Mann heranzog, gegenüber dem Zarenheer bald in 
der Minderheit sein werde (S.22). Trotzdem blieb er als unentwegter 
Verfechter des Angriffsgedankens auch hier der einmal gefaßten Ab¬ 
sicht treu, sein Heil in der Offensive zu suchen. 
Allerdings sollte der Chef des Generalstabes, wie im vorigen Ab¬ 
schnitt (S. 96) näher ausgeführt wurde, sich bald genötigt sehen, gegen 
Serbien und Montenegro immerhin zwei Armeen mit zehn Infanterie¬ 
divisionen und fünf selbständigen Brigaden, das heißt um 21 */2 Bataillone 
und 84 Geschütze mehr als in der „Minimalgruppe Balkan" vorgesehen 
war, zurücklassen zu müssen. Außerdem sollte sich als weiteres Übel des 
zu verschiedenen Zeiten ausgelösten Zweifrontenkrieges noch die Ver¬ 
zögerung beigesellen, die infolge der früher einsetzenden Bahnbewegung 
gegen Südosten der Beginn der Mobilisierung und des Aufmarsches gegen 
Rußland erlitt. Dieses gewann dadurch einen Vorsprung, der bittere Folgen 
zeitigen konnte. Wenn nichts Schwereres, so war zu besorgen, daß die 
überlegene russische Reiterei noch vor dem 6. August, an dem die öst.- 
ung. Mobilisierungstransporte erst zu rollen begannen, über die Grenze 
vorbrach. Um die Russen zu solchem Tun nicht noch herauszufordern, 
drang Gdl. Conrad in das Außenministerium, die von diesem selbst drin-
	        
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