Volltext: Vom Kriegsausbruch bis zum Ausgang der Schlacht bei Limanowa-Lapanów ; 1. Das Kriegsjahr 1914 ; [Textbd.] ; (1. Das Kriegsjahr 1914 ; [Textbd.] ;)

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Der Augustfeldzug 1914 gegen Serbien und Montenegro 
Doch Potiorek blieb bei seinem Entschlüsse, wobei er annahm, daß 
die Wirkung der 2. Armee — die Bindung der an der Save-Donau befind¬ 
lichen Streitkräfte — bis ¿um 20., vielleicht sogar bis zum 22. August an¬ 
halten werde. 
Im einzelnen ordnete der Feldzeugmeister an, daß das XV. Korps 
sich bis zum 17. August damit zu begnügen habe, die mittlere Drina 
beiderseits von Visegrad zu behaupten und die 12. GbBrig. zur Ver¬ 
bindung mit der 5. Armee über Srebrenica gegen Bajinabasta zu ver¬ 
schieben. Das XVI. Korps möge zunächst das eigene Gebiet von Cajnice 
und Celebic von den Crnagorzen säubern und in weiterer Folge am 
17., mit dem Südflügel über Plevlje streifend, die Lim-Strecke Priboj— 
Rudo erreichen, um sich tags darauf mit dem linken Flügel dem Angriff 
des XV. Korps gegen Uzice anschließen zu können. Unter dem Ein¬ 
druck der Warnung Potioreks, ja nicht zu weit südwärts auszuholen, 
beschloß der Befehlshaber des XVI. Korps, die 5. GbBrig. noch vor dem 
Austreten von der südlichen der nördlichen Kolonne zuzuteilen (S. 106). 
Die 8. GbBrig. hatte zum Schutz der rechten Flanke über Plevlje und 
Prijepolje gegen Novavaros vorzurücken. Außerdem sollte dem Treiben 
der Montenegriner in der Herzegowina ein Ziel gesetzt werden, indem 
GM. v. Pongrácz mit seiner 3. GbBrig. am 12. August von Nevesinje gegen 
das vom Feinde besonders bedrängte Avtovac auszuschwärmen hatte. 
An diesem 12. rechtfertigte FZM. Potiorek noch einmal dem Chef 
des Generalstabes gegenüber im Vollbewußtsein seiner Verantwortung 
das „operativ gewagte Unternehmen", die beiden Armeen getrennt ein 
sehr schwieriges Kampfgelände durchmessen zu lassen, mit dem aus¬ 
drücklichen Hinweis auf die Notwendigkeit, bald einen die Bulgaren mit¬ 
reißenden Erfolg zu erringen und hiezu die Gnadenfrist auszunützen, 
die ihm durch die Anwesenheit der 2. Armee gewährt war, und während 
der von den an der Save-Donau gebundenen Serben „nichts Ernstliches 
zu befürchten" sei. 
Angesichts besonders günstiger Nachrichten aus Bulgarien hatte nun 
aber beim AOK. eine zuversichtlichere Stimmung Platz gegriffen. Als 
Gdl. Frank, um seine Meinung befragt, die Überzeugung ausdrückte, 
bei Valjevo jedenfalls auf drei serbische Divisionen, später aber auf 
überlegene Kräfte zu stoßen, bedeutete ihm die Heeresleitung, daß die 
Offensive der 6. Armee umso wirksamer sein werde, je mehr Feinde die 
5. auf sich zöge. Anschließend daran wurde dem Vorstoß der 6. Armee 
als Ziel gesteckt, „den Feind niederzuwerfen und durch Stoß ins Herz 
seines Landes am Einbruch in die Monarchie zu verhindern". Der Feld¬
	        
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