Volltext: Zur Geschichte des Schulwesens im Schulbezirke Vöcklabruck

Die Pfarr-Matrikeln gehen bis 1611 zurück, wo Georg Eybader 
der letzte protestantische Pastor in Schörfling war. 
1649 raffte die Pest in diesem Markte viele Menschen weg. 
In der Zwischenzeit von 1787 bis 1828 litt der Markt sechsmal 
durch Feuersbrünste, die jedoch das Schulhaus verschonten. 
Im Jahre 1800 wollte der französische General lie Courbe 
mit dem rechten Flügel der Armee auf dem Wege vou Schörfling über 
Anrach nach Gmnnden Vordringen, mnsste aber, weil der Weg zu enge 
und zu schlecht war, wieder nach Schörfling umkehren und auf der 
Poststraße dahin ziehen. 
Die Gründung der Schule in Schörfling làsst sich nicht nachweisen; 
doch ist anzunehmen, dass in dieser alten Pfarre schon frühzeitig die 
ersten Messner auch Schullehrer waren. Thatsache ist, dass „erst unter 
Dechant Jakob Anton Mor von Sonnegg nebst dem Pfarrhofe 
und den Wirtschaftsgebäuden, ein eigenes Kaplan- und Schulhaus 
angemessener hergestellt wurde." 
Der Pfarrer von Schörfling besass ehedem das Recht, den Schul- 
lehrer zu ernennen, welches Recht aber mehrmals, insbesondere 1822, 
durch die Grafen von Kheveuhüller, doch stets ohne Erfolg, angefochten 
wurde. 
1864 erlosch dieses Recht, sowie auch das, den Psarrvicar und 
den Lehrer von Aurach, das bis 1787 mit Schörfling vereinigt war, 
anzustellen. 
In früheren Jahren, so noch um das Jahr 1822, bestritt die 
Pfarrkirche die Kosten für die Wohnung des Schullehrers und den 
Gehilfen. Die Schulgemeinde leistete das nöthige Schnlholz, nämlich 
14 W. Klafter harte Scheiter. Eine Kirchenrechnnng von dem genannten 
Jahre weist verschiedene Ausgaben für die Schule auf. Später, in den 
Jahren 1830—1850 ist ersichtlich, wie nach und nach die Psarr- und 
Schulgemeinde die Kosten der Erhaltung der Schule auf sich nahm. 
. Seit dieser Zeit geschahen am und im Schulhause hin und 
wieder Umänderungen und Vergrößerungen, insbesondere, als im Jahre 
1872 die Schule dreiklassig wurde; eine durchgreifende, den gefetz- 
lichen Vorschriften entsprechende Umgestaltung aber erfolgte erst 1879, 
indem die Lehrzimmer mit einem Kostenanfwande von mehr als 1000 fl. 
in den gehörigen Stand gesetzt wurden; auch eine Schuldienerwohnung 
wurde an Stelle der Holzlegestätte errichtet, Fenster und Thüren wurden 
angestrichen, so dass das Aeußere des Schulhauses ein freundliches An¬ 
sehen erhielt. 
Im Schulhause selbst sind nur 2 Klassen untergebracht, die 
3. Klasse befindet sich nebenan in einem ebenerdigen Gebäude. Die Lehrer 
wohnen außerhalb des Schulgebäudes, der Schulleiter und zweite Lehrer 
im Buchbinderhause. 
In Hinsicht der Schulhaus-Erweiterung haben sich der Orts- 
schnlrath-Obmann Fritz Si gl und der Ortsschnlinspector Josef Presch 
besonders verdient gemacht. 
Als den ersten bekannten Schullehrer nennt die Chronik einen 
gewissen Josef Weiß; der Lehrgehilfe unter ihm hieß Franz Ai ch h o r n.
	        
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