Volltext: Zur Geschichte des Schulwesens im Schulbezirke Vöcklabruck

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Attnang (Attenang), seit undenklichen Zeiten eine Filiale von 
Vöcklabrnck, wurde 1784 zur Pfarre erhoben. Das Dorf liegt an einem 
malerischen Hügel unfern des Kreuzungspunktes, wo die Salzkammer- 
gntbahu die Westbahn übersetzt. Der hübsche Bahnhof steht ungefähr 
in der Mitte zwischen dem Pfarrorte und dem Schlosse Puchheim. Im 
Jahre 1779 wurde das Pfarrhaus ausgebaut und zu ebener Erde die 
Wohnung des Lehrers untergebracht. 1865 baute man auf Gemeinde- 
kosten auf das ebenerdige Schulgebäude einen ersten Stock und verlegte 
die Wohnung des Lehrers in denselben. Die Schule, früher vom Stifte 
St. Florian erhalten, war immer einklassig; 1871 hätte sie wegen der 
großen Schüleranzahl (135) erweitert werden sollen; allein der Orts- 
schulrath machte immer Einwendungen dagegen, bis im Jahre 1875 
in Puchheim eine zweiklassige Privat-Mädchenschule errichtet wurde, von 
deren Gründung bei „Puchheim" die Rede ist. Die Besoldung der Lehrer 
vor der neuen Schulgesetzgebung, zu deren Durchführung Herr Leopold 
Braun, Besitzer der Maschinenbierbrauerei in Puchheim, verdienstlich 
mitwirkte, bestand im Schulgelde, in den Einnahmen vom Chor- und 
Messnerdienste und in einer Getreide- und Flachssammlung. Nähere 
Aufzeichnungen finden sich nicht. Als Lehrer verzeichnet die Schulchronik: 
Von 1799—1855 Joh. Paul Berg er, 
„ 1855—1857 Michal Fraunberger, Provisor, 
„ 1857—1862 Josef Haibal, 
„ 1862—1870 Peter Kos, 
„ 1870—1883 Joses Juugwirth und seit 
Inni v. I. Alois Bern er. 
Ahbltlh (Otespach), Dieser ansehnliche Pfarrort kommt anfangs 
des 13. Jahrhnndertes urkundlich vor. 1291 verkaufte (nach Hoheneck IL, 
63,) Albero von Polheim an Albrecht seinen Antheil am Hause zu 
Wolssegg sammt Zngehör um 30 Pfund Pfennige, ferner die Vogteyen 
über die Kirchen Atz bach, Schwans und Gafpolzhofen. 1387 erhielten 
Heinrich und Ortholph Geymann das Gut zu „Weigershaimb in 
Atzbäcker Pfarr zu einem Seelgerath." Pillwein zählt Seite 285 eine 
Reihe von Edlen und Stiftern auf, die in Atzbach begraben liegen, von 
denen Pfarrer Glcisser (1655) wegen seiner ausgeübten Wohlthaten 
nennenswerth erscheint. In dieser Pfarre befindet sich auch das alte 
Schloss K ö p p a ch (Chottpacli, Chutbach, Chutibach), Sitz der 
Herren von Chottbach, dann der AnHanger, Jörg er u. a. ; ist heute 
sürstlich Anersberg'sches Eigenthum. 
Von den „Jörgern" ist es bekannt, dass sie mit Martin Luther 
in schriftlichem Berkehre standen und von ihm selbst einen Prädicanten 
erbaten. Köppach hatte also zur Reformationszeit einen eigenen Pastor 
und — wie der Chronist dazu setzt — eine evangelische Schule auf 
dem sogenannten Schulerberge, wo 1616 ein lutherischer Wirt den 
Unterricht hielt. Ob nun vor der Zeit des Bauernkrieges die Schule 
auf dem Schulerberge erbaut wurde, oder ob der Berg erst seit dieser 
Zeit den Namen trägt, lässt sich nicht mehr ermitteln, denn 1626
	        
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