Volltext: XIV. Jahrgang, 1909 (XIV. JG., 1909)

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XIV. Jahrgang, Nr. 3. 
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Linz, 1. Februar 1909. 
Öberösterreichische Banzeitnng 
Zeitschrift für Bauwesen 
Organ des „Vereines der Baumeister in Oberösterreich“. 
Redaktion und Administration: Buchdruckerei C. KOLNDORFFER, LINZ, Domgasse Nr. 5. 
Man pränumeriert auf die OBERÖSTERREICHISCHE BAUZEITUNG: 
für die | sanzjäLrig mit K 20.- 
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Erscheint am 1 und 15. 
Jedes Monat. 
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INSERATE und OFFENER SPRECHSAAL laut aufgelegtem billigsten 
Tarif werden angenommen: Bei der Administration der „Ober¬ 
österreichischen Bauzeitung“, Linz, Domgasse Nr. 5, ferner bei 
allen größeren Annoncen-Expeditionen des ln- u. Auslandes. Eventuelle 
Reklamationen und Beschwerden direkt an uns erbeten. 
Inhalt. Über die Projekte zur Verbauung* der alten Trainkaserngründe 
in Linz. — Maschinenarbeit im Bauwesen. — Praktische Regeln für die 
Lüftung von Wohn- und Schlafräumen. — Landwirtschaftliche Bauten. — 
Über Fassade-Bemalung (Eingesendet). — Lokale Baunotizen. — Aus den 
Gemeinderatssitzungen in Linz. — Bücherschau. — Anmeldungen für 
Wasserbezug aus dem städtischen Wasserwerke. — Ausweis über die Um¬ 
schreibung von Immobilien in Linz. — Inserate, 
Über die Projekte zur Verbauung der 
alten Trainkaserngründe in Linz. 
Die von der Stadtgemeinde Linz erfolgte Preis¬ 
ausschreibung zur Erlangung von Projekten für die Ver¬ 
bauung der alten Trainkaserngründe hat eine ziemlich 
rege Beteiligung gefunden, da bis zum verlängerten 
Einreichungstermin, den 16. Jänner mittags, bei der Ein¬ 
laufstelle des Magistrates zwölf Planzeichnungen und ein 
Gipsmodell als Wettbewerbarbeiten abgegeben wurden. 
Nachmittags 4 Uhr desselben Tages fand im Amts¬ 
zimmer des Bürgermeisters mit Ausschluß der 
Öffentlichkeit die Eröffnung der eingesandten Ent¬ 
würfe statt. 
Das Preisgericht besteht aus den Herren: Bürger¬ 
meister Dr. Dinghofer (Obmann), Baudirektor Kempf 
(Obmannstellvertreter), Vizebürgermeister E c k 1, Re¬ 
gierungsrat Schiefthaler, Oberbaurat Petri, Staats¬ 
bahninspektor Sacher, Architekt Gr oh mann, Ingenieur 
Trost und dem Gemeinderate Grub er. 
An Preisen wurden bekanntlich vom Gemeinderate 
1500 Kronen, 1000 Kronen und 500 Kronen ausgesetzt. 
Da das Preisrichterkollegium seine Beschlußfassung 
bezüglich Anerkennung der Preise für die der Aus¬ 
zeichnung würdigen Projekte bis heute den 30. Jänner, 
als den Schlußtermin für die Drucklegung dieser Nummer 
unseres Blattes, weder dem Gemeinderate zur Kenntnis 
brachte, die Entwürfe, wie bestimmt wurde, ebenfalls 
noch nicht zur öffentlichen Ausstellung gelangten, so 
sind wir außerstande, schon jetzt ein Urteil über die 
Konkurrenzarbeiten abzugeben und müssen dies auf eine 
spätere Zeit verlegen. 
Einstweilen wollen wir bloß einige Betrachtungen 
anstellen, die vielleicht dem fachunkundigen Beschauer 
der Pläne als Leitstern dienen können, ob die prämiierten 
Entwürfe auch alle jene Bedingungen enthalten, die das 
Programm der Stadtgemeinde bei der Konkurrenz¬ 
einladung vorschrieb und die dahin lauteten: 
Erstens: Praktische Verteilung des Baublocks zu 
Hausstellen, mit Berücksichtigung auf eine vorteilhafte 
Verwertung derselben und Ermöglichung einer ästheti¬ 
schen Stellungnahme der Gebäude. 
In diesem Punkte geht unsere Ansicht dahin, daß 
zu einer solchen Lösung der Aufgabe nicht nur ein voll¬ 
kommenes technisches Wissen, sondern auch örtliche 
Kenntnisse erforderlich sind, was jeder Fachmann zu- 
geben muß. 
Zweitens: Was die Anforderung der Proponierung 
von künstlerisch geformten Bauwerken betrifft, so ist 
diese Aufgabe leichter lösbar als die erste, da man nur 
bequem aus den vorhandenen herrlichen Architektur¬ 
werken eine Fassade herauszeichnen oder wenigstens 
herauskomponieren braucht, um das packendste Bild 
fertig zu bringen. 
Ob aber diese Kopie, wenn sie zur Ausführung ge¬ 
langen sollte, zur ausgebauten Nachbarschaft passen und 
nicht durch Absonderlichkeiten störend auf das Straßen¬ 
bild einwirken würde, das läßt sich nicht aus den Zeich¬ 
nungen ersehen, dafür muß das Preisrichterkollegium 
einstehen, das nach eingehendem Studium die auserwählten 
Pläne zur Prämiierung bestimmt hat. 
Nun wir werden ja sehen, was wir an den prä¬ 
miierten Entwürfen zu loben oder zu kritisieren haben 
werden. Kornhoff er. 
Maschinenarbeit im Bauwesen. 
Wenn ein Vergleich zwischen den Bauwerken alter 
und neuer Zeit, insofern dabei die Massenbewegung in 
Frage kommt, aufgestellt wird, so ergibt sich, daß die 
ältesten und selbst auch halbzivilisierte Nationen Resultate 
erzielt haben, welche sieh den bedeutendsten modernen 
Leistungen an die Seite stellen können. Wir verweisen 
hier nur auf die altindischen Grottentempel, welche kunst¬ 
voll in die härtesten Felsen hineingearbeitet sind, auf die 
Überreste der riesigen Bauten Egyptens, z. B. der von 
Karnak bei Luxor, ferner auf die Trümmer der ältesten 
phönizisch-assyrischen Paläste und die Tempel von Tadmor 
und Baalbek sowie auf die Cyklopen-Bauten der ältesten 
griechischen Periode, ferner auch noch auf die Bauwerke 
der alten Inkas in Peru. 
Was die Menschenkraft mit den einfachsten Hilfs¬ 
mitteln und den unvollkommensten Werkzeugen zu leisten 
vermochte, das tritt in den angeführten Beispielen be¬ 
wundernswert zu Tage. Steinblöoke von ungeheurem 
Gewichte sind in den angeführten Bauten oft ohne alle 
Bindemittel und im rohen Zustande, in der unregel¬ 
mäßigen Form, wie sie aus den weit entfernten Brüchen 
kamen, kunstvoll übereinander getürmt, so daß die Art 
ihrer Fortbewegung und Hebung oft unbegreiflich bleibt. 
Diese alten Bauten repräsentieren einen enormen Auf¬
	        
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