Volltext: IX. Jahrgang, 1904 (IX. JG., 1904)

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IX. Jahrgang, Nr. 9. 
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Linz, 1. Mai 1904. 
Öberösterreichische Bauzeitnng 
Zeitschrift für Bauwesen 
Organ des „Vereines der Baumeister in Oberösterreich“ 
Redaktion und Administration: Bachdruckerei C. KOLNDORFFER, LINZ, Domgasse Nr. 5. 
Man prännmeriert auf die ÖBERÖSTERREICHISCHE BAUZEITUNG: 
für die 
Provinz t 
| ganzjährig 
halbjährig . 
vierteljährig 
mit K 20.-. 
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Erscheint am 1. und 15. 
Monat, 
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INSERATE und OFFENER SPRECHSAAL laut aufgelegtem billigsten 
Tarif werden angenommen: Bei der Administration der „Ober¬ 
österreichischen Bauzeitung“, Linz, Domgasse Nr. 5, ferner bei 
allen grösseren Annoncen-Expeditionen des In- u. Auslandes. Eventuelle 
Reklamationen und Beschwerden direkt an uns erbeten. 
Prämiierte Grundrisslösung für eine Zinshausgruppe in München. 
In der Isar-Vor¬ 
stadt in München 
hat der dortige 
Bankier Herr Ru¬ 
dolf Stolze einen 
Grundkomplex an¬ 
gekauft, auf dem 
er eine Zinshaus¬ 
gruppe errichten 
lassen will. Um 
eine praktische 
Lösung für diese 
Anlage zu erhalten, 
wurde vom Eigen¬ 
tümer ein Konkurs 
ausgeschrieben, an 
dem sich 27 bai¬ 
rische Architekten 
beteiligten. 
Von den einge¬ 
langten Projekten 
hat die Jury, 
(Siehe Zeichenskizze.) 
welche aus meh¬ 
reren hervorragen¬ 
den Münchner 
Baukünstlern be¬ 
stand, dem Ent¬ 
würfe des Archi¬ 
tekten Fritz Kolbe 
aus Nürnberg den 
ersten Preis im Be¬ 
trage von 2000Mark 
zuerkannt und das 
Projekt auch zur 
Ausführung emp¬ 
fohlen. Die Lösung 
ist eine so inter¬ 
essante, dass sie 
verdient, auch in 
unserer Zeitschrift 
zur Veröffent¬ 
lichung gebracht 
zu werden. 
Die Redaktion. 
Häuser aus Kalk und Sand. 
Der Erfinder Prochnow hat sein Verfahren in der 
Schrift: „Anleitung zur Kunst, Wohnungen und Wirt¬ 
schaftsgebäude in sehr kurzer Zeit,, wohlfeil, feuer- und 
wetterfest zu erbauen aus reinem Sand und sehr wenigem 
Kal'k“ beschrieben und dazu später (1903) einen Nach¬ 
trag erscheinen lassen, der die gemachten Verbesserungen 
enthält. 
Es ergibt sich aus dieser Schrift, dass diese Bauart 
überall sehr vorteilhaft ist, wo die mit Pise, weil bloss 
Sand vorhanden ist, sich nicht anwenden lässt, ja auch 
in manchen anderen Fällen Vorzüge vor dieser hat. 
Die Mischung, aus welcher die Gebäude durch Stampfen 
der Mauern (wie dies beim Erdbau geschieht) gemacht 
werden, ist gewöhnlicher humus- und lehmfreier Sand, 
der mit gebranntem, mit Wasser zu Brei angerührtem 
Kalk vermische wird. Man nimmt nicht mehr Kalk, als 
zur Ausfüllung der Zwischenräume des Sandes, so, dass 
gleichsam jedes Sandkorn mit etwas Kalk umgeben ist, 
erforderlich wird. Um zu bestimmen, wie viel ein Sand 
Zwischenraum hat, füllt man ein Mass voll Sand und sieht 
dann, wie viel Mass Wasser dieser Sand zu verschlucken 
imstande ist. Die Menge des zugesetzten Wassers gibt die 
Zwischenräume an, die mit Kalk auszufüllen sind. Es ge¬ 
nügt, von jeder Sorte Sand hiernach die Zwischenräume 
annähernd ausgemittelt zu haben. Es zeigt sich bei der 
Verarbeitung auch gleich, ob die Masse sich fest oder 
schwammig stampft. 
Im letzteren Falle setzt man noch etwas Sand zu; 
zeigt die Masse aber zu wenig Zusammenhang, so gibt 
man etwas mehr Kalk. 
Noch ist zu bemerken, dass bei Berechnung des 
Masses der Kalk zur Vermehrung der Masse nichts bei¬ 
tragen kann, weil er nur die Zwischenräume ausfüllt 
und dass man zum Sande gleich viel Kalk zusetzen 
muss, weil dieser die meisten Zwischenräume hat. 
Hat man nun groben Sand (Kies) mit dem vierten 
Teil, Mittelsand mit dem dritten Teil, so verfährt man 
ungefähr folgendermassen: 
Man nimmt groben Sand 100 Teile 
Mittel-Sand 25 „ 
gleiche Teile Kalk und feinen Sand . . 9 „ 
sind 134 Teile 
Diese geben aber nur 100 Teile, weil Mittel-Sand, 
feiner und Kalk nur die Zwischenräume des groben aus¬ 
füllen. Um sicher zu gehen, tut man indessen gut, die 
Menge des Mittel-Sandes zu verringern, statt dessen aber
	        
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