Volltext: IX. Jahrgang, 1904 (IX. JG., 1904)

Nr. 3. 
Öberösterreichische Bauzeitung. 
Seite 21. 
bei Acetylen im Glühlichtbrenner: 
0-25 (Liter) X 16 (HK) X 25 (Pfennig) 
0-33 Pfg. 
300 (Liter) 
Elektrisches Glühlicht, bei einem Preise von 60 Pfg. 
pro Kilowatt, was in Orten von weniger als 5000 Ein¬ 
wohnern wohl als Durchschnittspreis gelten kann: 
3-5 ( nöWge Energie I X 16 (HK) X 60 (Pfennig) 
l pro Kerzenstunde J v v ' 
”1000 (Watts) 3-36 Pfg. 
Kohlengas zu 22 Pfg. pro Kubikmeter: 
a) offene Flamme: 
erfordert. Lateizahl 1 v ✓ oo /tdp * \ 
> X 16 (HK) X 22 (Pfennig) 
13*3 
je, 
I Dl 
pro Kerzenstunde 
1000 (Liter) 
b) Kohlengasglühlicht: 
4*68 Pfg. 
2-5 | 
erfordert. Litermenge \ 
pro Kerzenstunde I 
x 16 (HK) X 22 (Pfennig) 
0-88 Pfg. 
1000 (Liter) 
Petroleum, sp. Gew. 800 Gramm ä Liter zu 20 Pfg. 
0 ~ ( Gramm erforderlich) v /TTTr-\ w oa /dp • \ 
3'5 { pro Kerzenstunde 1 X 16 (HK) X 20 (Pfenmg) 
800 (sp. Gew.) 
1*4 Pfg. 
Acetylen erweist sich demnach nicht nur als das 
schönste, sondern auch als das billigste künstliche Licht. 
Hiebei fällt weiter zu gunsten des Acetylens in Be¬ 
tracht, dass die Preise für Calcium-Karbid eine fallende 
Tendenz haben, während anderseits die Qualität des er¬ 
zeugten Karbids sich stetig verbessert. 
Ein nicht zu unterschätzender Faktor für die Vor¬ 
züglichkeit des Acetylenlichtes, . die chemische Voll¬ 
kommenheit des Strahlenspektrums der Acetylenflamme, 
hat jenseits des Atlantischen Ozeans bereits darin seine 
Anerkennung gefunden, dass bei Beleuchtung von Schul¬ 
räumen dem Acetylen vielfach der Vorzug gegeben wird. 
Das menschliche Auge ist ein Organ, welches unter 
den Einflüssen der Sonne und für die Einflüsse der 
Sonne geschaffen wurde und es muss daher auch jenes 
künstliche Licht für das Auge das gesündeste sein, 
welches dem Urquell alles Lichtes, dem der Sonne, am 
ähnlichsten ist. 
Auch für die Textilfabriken und für Betriebe, in 
welchen die genaue Unterscheidung verschiedener zarter 
Farbennuancen von Wichtigkeit ist, verdient Acetylen 
grössere Beachtung als dies bisher der Fall war. A. Z. 
Aus den Gemeinderats-Sitzungen in Linz. 
In der am 20. Jänner 1. J. stattgehabten Sitzung des 
Gemeinderates in Linz wurden folgende Bauangelegen¬ 
heiten erledigt: 
Gemeinderat Sedlacek berichtet über den Rekurs 
des Herrn Adolf Hart mann, Hausbesitzer auf der Land¬ 
strasse, wonach diesem verboten wurde, ein zweites 
Stockwerk auf den Hoftrakt seines Hauses aufbauen zu 
lassen und beantragt, den Rekurs an den Bürgermeister 
zurückzuleiten und die in der Bauordnung vorgesehene 
Kommission abhalten zu lassen, sowie nach deren Er¬ 
gebnis zu entscheiden. (Wird angenommen). 
Weiters wurden über Antrag des Gemeinderates 
G m e i n e r die Parzellierungsgesuche der Herren Brezina, 
Johann Jax und Johann Pöll genehmigt. 
Lokale Baunotizen. 
Eisenbahn!) au. Für die Umlegung der Kr emstal¬ 
bahn zwischen Obermicheldorf und Klaus sind bei der 
k. k. Eisenbahn-Baudirektion in Wien am Einreichungs¬ 
termin d. i. den 15. Jänner L J. nachstehende Offerte 
eingebracht worden. Es offerierten die Firmen Dazini, 
Sandorini & Minar (Triest), Franz Burian, 0. E. 
Gross & Ko., Dr. R. May red er und die vereinigte 
Eisenbahnbau- und Betriebsgesellschaft, sowie 
die Union- Baugesellschaft (sämtliche in Wien). Die 
Offerenten hatten bis 31. Jänner 1904 im Wort zu bleiben. 
Die Ausführung wurde der Firma Gross & Ko. übertragen. 
Eisenkonstruktions-Arbeiten. Der Gemeinderat hat 
in seiner Sitzung vom 13. Jänner 1. J. die Herstellung 
der Eisenkonstruktions-Decke samt Verglasung im neuen 
Operationsgebäude des Allgemeinen Krankenhauses in 
Linz dem hiesigen Fabrikanten Herrn Karl Feilerer 
übertragen. 
Yillenbauten. Die Familie D o b r e tjs b e r g e r, Herren¬ 
kleidergeschäft, Linz, Landstrasse, und Herr Anton 
Mitschdörfer, Hausbesitzer und Gemeinderat der 
Stadt Urfahr, lassen sich je eine hübsche Villa im 
Schweizerstil am Pöstlingberg erbauen. 
Strassenreinigung. Ueber die Art und WYise unserer 
Strassenreinigung und Hauskehrichtabfuhr in Linz erhalten 
wir von einem hiesigen Steuerzahler folgende Zeilen: „In 
welcher Weise vorgenannte zwei Geschäfte bei uns ver¬ 
richtet werden, das zu beschreiben, dürfte nur einem 
Humoristen vollends gelingen. Wer die altersschwachen 
Reinigungsmänner, mit den stumpfen Besen und defekten 
Schaufeln ausgerüstet betrachtet, wie sie den Staub, 
Pferdemist oder Schnee gemächlich zusammenscharren 
und die Häufleins so lange liegen lassen, bis sie durch 
die Räder schwerer Fuhrwerke ganz zerteilt sind und 
durch Windstösse sich wieder auf den ganzen Strassen- 
körper ausbreiten, der wird erstaunt sein über diese 
praktische Art der Säuberung, die alle Jahre viele Tausend 
Kronen verschlingt und schon zum Gespött jedes Fremden 
geworden ist. Noch gelungener ist die Manipulation mit 
dem Einsammeln und der Abfuhr des Hauskehrichts in 
den bereits berüchtigt gewordenen Mistwägen, die bei 
jeder Einfüllung oder Fortbewegung eine Wolke von 
Asche, Russ, Staub etc. aufwirbeln, den Passanten ins 
Antlitz fliegt und seine Gewandung arg beschmutzt. 
Schon seit Jahren wartet man vergebens auf eine Besse¬ 
rung in dieser sanitären Angelegenheit, die der Haupt¬ 
stadt eines Landes nicht würdig ist daher baldigst ab¬ 
gestellt werden sollte. 
Schulhaushau. — Amtsgebäude. Die Gemeinde-Ver¬ 
tretung Waidhofen a. d. Ybbs hat den Bau eines neuen 
Schulhauses mit dem Kostenaufwände von rund 200.000 K 
beschlossen und wird der Bau noch heuer ausgeführt 
werden. — Der Staat beabsichtigt, hier ein neues Amts¬ 
gebäude herstellen zu lassen und ist der grosse Pfarr¬ 
garten in der unteren Stadt als Bauplatz ausersehen. 
Die Gemeinde hat sich bereit erklärt, für diesen Bau 
einen Betrag zu leisten. 
Donau-Regulierungsarbeiten in den Jahren 1904 
bis 1911. (OffertVerhandlung vom 20. Jänner.) 
Es offerierten: Allgem. Baugesellschaft mit 18°/o Aufz. 
(Das Offert ist nur giltig, wenn derselben auch die Ab¬ 
grabungen im Inundations-Gebiete und die Arbeiten am 
Kuchelauer Hafen übertragen werden), Union Baugesell¬ 
schaft mit 20*9°/o Aufz., Brüder Redlich & Berger mit
	        
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