Volltext: IX. Jahrgang, 1904 (IX. JG., 1904)

Seite 190. 
Oberösterreichische Bauzeitung. 
Nr. 24. 
Neuer Krankenhausbau. Der Gemeinderat in Tams- 
weg wird ein neues, mit allen modernen Einrichtungen 
versehenes Krankenhaus erbauen lassen. Das Gebäude 
soll noch im Jahre 1905 seiner Bestimmung übergeben 
werden können. 
Fortschritte der Bauarbeiten in den grossen Alpen¬ 
tunnels. Ueber die Fortschritte der Bauarbeiten in den 
grossen Alpentunnells während des Monates Oktober 
liegen uns folgende offizielle Daten vor: Bei dem Vor¬ 
triebe des Sohlstollens betrug die Monatsleistung im 
Bosrucktunnel auf der Nordseite — (Stollenlänge Ende 
Oktober 1540 Meter), auf der Südseite 67*2 Meter (Stollen¬ 
länge Ende Oktober 1709'4 Meter), im Tauerntunnel auf 
der Nordseite 167*6 Meter (Stollenlänge Ende Oktober 
1916*2 Meter), auf der Südseite 23 Meter (Stollenlänge 
Ende Oktober 792 Meter — nach Abzug von 24 Meter 
im Voreinschnitte —). Bei dem Firststollen betrug die 
Monatsleistung im Bosrucktunnel auf der Nordseite 
28*6 Meter (Gesamtlänge Ende Oktober 1452*6 Meter), 
auf der Südseite 135*9 Meter (Gesamtlänge Ende Oktober 
1669*3 Meter), im Tauerntunnel auf der Nordseite 14*8 Meter 
(Gesamtlänge Ende Oktober 725*2 Meter, auf der Süd¬ 
seite — (Gesamtlänge —). Die Gesamtleistung im Voll¬ 
ausbruche betrug Ende Oktober im Bosrucktunnel auf 
der Nordseite 1264 Meter, auf der Südseite 1421 Meter, 
im Tauerntunnel auf der Nordseite 588 Meter, auf der 
Südseite —. Die Mauerung der Widerlager weist Ende 
Oktober folgende Gesamtleistungen auf: Im Bosruck¬ 
tunnel auf der Nordseite 1244 Meter, auf der Südseite 
1373 Meter, im Tauerntunnel auf der Nordseite 564 Meter, 
auf der Südseite —. Die geologischen Verhältnisse stellten 
sich im Oktober wie folgt dar: Im Bosrucktunnel, wo¬ 
selbst der Vortrieb seit 21. Juli eingestellt ist und erst 
am 2. November wieder aufgeiiommen wurde, war der¬ 
selbe auch durch Wasserzuflüsse beeinträchtigt. Auf der 
Südseite stiess man in Kilometer 1*633 bis 1*653 auf 
Kalktuff und lehmig-sandiges Material, im Kilometer 1*6535 
bis 1*665 auf Rauchwackenlager, dann auf sehr starken 
Anhydrit, ohne merkbare Lagerung, trocken; Wasser¬ 
menge am Mundloch 220 Sekundenliter; kein Druck, 
Einbau nur in der Rauchwacke wegen Loslösungen. Im 
Tauerntunnel auf der Nordseite begegnete man Granit¬ 
gneis (Forellengneis) gebankt, kompakt, meist sehr hart, 
glimmerarm, geklüftet, trocken, kein Druck, kein Einbau, 
auf der Südseite hartem Gneis mit wechselnder Klüftung, 
schiessbar, einzelne Quellen, sonst meist trocken, kein 
Druck, kein Einbau. Was die Bohrungsart anbelangt, 
so wurde im Bosrucktunnel auf der Nordseite teilweise 
mit Luftdruckbohrung, auf der Südseite von Kilometer 
1*671! bis L5849 und von 1*7026 an mit Handbohrung, 
sonst mit Luftdruckbohrung, im Tauerntunnel auf der 
Nordseite mit Maschinenbohrung (versuchsweise vier 
Brandtsche Dampfbohrmaschinen auf einem Bohrwagen), 
auf der Südseite mit Handbohrung gearbeitet. 
Wie gelangt der Handwerker zu Wohlstand? Eigne 
dir genügende Erfahrung an, ehe du ein Geschäft gründest. 
— Fange dein Geschäft klein an. — Schaffe das beste 
Handwerkszeug an. — Halte die Fachzeitung. Nimm nur 
die beste, die es für deinen Beruf gibt, wenn sie schein¬ 
bar auch teuer ist. — Kaufe nie mehr ein, als du bar 
bezahlen kannst. — Handwerker, unterschreibe keinen 
Wechsel 1 — Schicke Rechnung bei Ablieferung der 
Arbeit. Wer drei Monate nach Erteilung der Rechnung 
nicht bezahlt, den mahne; wer ein Jahr lang dein 
Schuldner blieb, den betreibe. — Ueber Einnahmen und 
Ausgaben werde stets regelrecht Buch geführt. — Vor¬ 
räte halte so viel als möglich unter Verschluss. — So 
lange dein Personal arbeitet, sei auch selbst in der Werk¬ 
statt. — Bezahle deine Leute anständig, doch behalte 
nur fleissige und tüchtige Arbeiter. — Gib nur solche 
fertige Arbeit aus dem Hause, mit welcher du Ehre 
einlegst; kannst du aber an der Arbeit nichts verdienen, 
so übernimm sie nicht. — Hast du zu bestimmter Zeit 
Arbeit versprochen, so halte auch Wort. — Gehe früh 
schlafen und stehe früh auf. — Gehe mit Lust und Eifer 
an deine Berufspflicht. — Vergiss nicht, dass an Gottes 
Segen alles gelegen! 
Offene Stellen. 
Stadtingenieurstelle. 
Bei der Stadtgemeinde Leoben kommt die Stelle eines 
Stadtingenieurs, welcher zugleich Leiter des Stadtbauamtes 
ist, in administrativer Beziehung aber dem Stadfcamtsvorsteher 
untersteht, zu besetzen. Mit dieser Stelle ist ein Jahresgehalt 
von 4000 K, ein in den Ruhegehalt nicht einrechenbares 
Quartiergeld von jährlich 800 K und zwei in den Ruhegehalt 
einrechenbare Quinquennalzulagen von je 600 K verbunden. 
Gesuche mit den erforderlichen Nachweisen sind bis 1. Jänner 
1905 bei der dortigen Stadtgemeinde einzureichen. 
Briefkasten. 
Herrn L. W. in Breslau. Ist zur Aufnahme nicht ge¬ 
eignet. 
Herrn L. Deutsch in Budapest. Solche Geschäfte machen 
wir nicht. Wandert in den Papierkorb. 
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Herausgeber, Verleger und verantwortlicher Redakteur: C. Kolndorffer. — Druck von C. Kolndorffer, Linz, Domgasse 5.
	        
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