Volltext: II. Jahrgang, 1897 (II. JG., 1897)

Inhalt: Neubauten in überösterreicli. — Strassenbahn Linz—Urfahr, 
Bergbahn Urfahr—Pöstlingberg. (Technischer Originalbericht.) — Ein 
Wort im Interesse der Bauindustrie. — Die Victoriatafel der Firma Emil 
Simon & Comp, in Asch, Böhmen. — Elektrische Beheizung. — Technische 
Neuigkeiten. — Aus den Gemeinderaths-Sitzungen in Linz und Urfahr. 
— Local-Baunaehrichten. — Ausweis über die öffentliche Gasbeleuchtung 
in Linz im Monat November 1896. — Ertheilte Baulicenzen in Linz — 
Anmeldungen für Wasserbezug aus dem städtischen Wasserwerke. — 
Briefkasten. — Inserate. 
Neubauten in Oberösterreich. 
i. 
Das dreistöckige Wohn- und Geschäftshaus 
der Frau Nina Hörzinger, Landstrasse Nr. 46 
in Linz. 
(Siehe mitfolgende Zeichnenbeilage). 
Die Hauptstädte der verschiedenen Länder bieten 
in der Anlage ihrer Wohnhäuser, welche für die Mittel- 
classe der Bevölkerung bestimmt sind, immer eigenthüm- 
liche Lösungen dar, welche sich besonders charakte¬ 
ristisch in der Grundrissanlage ausprägen und dadurch 
auch schon in der Fagade und der Gesammt-Architektur 
zur Geltung kommen. Diese Lösungen in der ganzen 
Anlage der Wohnhäuser werden bedingt von der ver¬ 
schiedenen Lebensweise, je nach Sitten, Gewohnheit und 
dem Culturzustand der Völker, je nach den klimatischen 
Verhältnissen, den vorherrschenden Baumaterialien, den 
Baugesetzen oder sonstigen localen Eigentümlichkeiten. 
Wir haben deshalb die Publication von bedeutsamen Neu¬ 
bauten in Oberösterreich in unser Programm aufgenommen 
und glauben dadurch auch unserem ausländischen Leser¬ 
kreise ein Interesse bieten zu können. 
* * 
* 
Zu den vornehmsten Privatbauten, die in letzterer 
Zeit in der Landeshauptstadt Linz zur Ausführung ge¬ 
langten zählt auch das dreistöckige Wohn- und Geschäfts¬ 
haus der Frau Nina Hörzinger auf der Landstrasse Nr.46, 
von welchem wir in unserer heutigen Zeichnenbeilage 
die Anordnung der Räume im Parterre, im ersten Stock 
und im dritten Stock unseren Lesern vor Augen führen, 
die Abbildung der Fagade aber erst dann nachfolgen 
lassen können, wenn der Bau in allen seinen Theilen 
fix und fertig gestellt s'ejn wird. Was die Grundrisslösung 
anbelangt, so musste im ersten Stockwerke den Bedürf¬ 
nissen der Hausfrau, die sammt Familie daselbst Wohnung 
nehmen wird, entsprochen werden. Diese Anordnung ist 
analog mit der im zweiten Stockwerke, während der 
dritte Stock mit Geschick in zwei Wohnungen getheilt 
wurde. 
Die Räume im ganzen Gebäude sind alle gut beleuchtet 
und von bedeutsamer Höhe. Es beträgt die Lichthöhe 
im Parterre öOO Meter, im ersten Stock 4-10 Meter, im 
zweiten Stock 3*90 Meter, im dritten 3*60 Meter. 
Von den zwei Lichthöfen ist der eine 3-00 Meter 
breit und 4-00 Meter lang, der andere 3*00 Meter breit und 
6*00 Meter lang. Sowohl über die Ausbildung der Fagade, 
als auch über die innere Ausstattung des Gebäudes werden 
wir seinerzeit berichten und haben jetzt nur noch die 
Industriellen anzuführen, die bei dem Bau bereits thätig 
waren, oder ihre Thätigkeit noch einzusetzen haben. 
Die Liste stellt sich folgendermaßen : 
Ausarbeitung d. Pläne, Mau¬ 
rer-, Zimmermann- u. Stein¬ 
metzarbeiten sowie Traver- 
sen-Lieferung Oberösterr. Baugesellschaft 
Tischlerarbeiten Wenzel Lenz 
.Schlosserarbeiten Mathias Schachermayer 
Maler-u. Anstreicherarbeiten Franz Gstöttner 
Bildhauerarbeiten . . . . . Muher & Buchegger 
Spenglerarbeiten ... . . Georg Puchmeyer 
Wasserleitungs-Installation Rumpel & Waldek 
ThonÖfenlieferung G. Hartmuth 
Eisenrouleaux im Parterre . J. Anderle, Wien 
Fenster-Holzrouleaux . . . Bayer & Leibfried, Esslingen 
Erkerconstruction .... Ig. Gridl, Wien 
Parquetten- und Eichenholz- 
Fussböden (noch nicht vergeben) 
Baupolier Franz Oschauer 
Schieferdecker Georg Schwab 
Ecl. Kornhoffer. 
Strassenbahn Linz-Urfahr. Bergbahn Urfahr- 
Pöstlingberg. 
(Technischer Originalbericht.) 
(Schluss.) 
Im Bereiche der Strassenbahn Linz-Urfahr werden 
die Haltestellen in der gleichen Anzahl und Ausdehnung 
wie bei der jetzigen Pferdebahn aufrecht erhalten und 
wird hinter der gegenwärtigen Endstation Mühlkreis¬ 
bahnhof noch die Haltestelle Urfahr als Endstation der 
Strassenbahn und Ausgangsstation der Pöstlingbergbahn 
angeordnet, bis zu welcher in Hinkunft alle Wagen der 
Strassenbahn verkehren werden. 
Die Bergbahn hat ausser der gemeinschaftlichen Station 
Urfahr, wo der Uebergang von der Strassenbahn auf die 
Bergbahn über den gedeckten Perron stattfindet, noch 
drei Ausweichen und die Endstation Pöstlingberg. Von 
den Ausweichen ist die mittlere „Schableder“ bei Kilo- 
Linz, 1. Jänner 1897 
Öberösterreichische Banzeitnng 
Zeitschrift für Bauwesen. 
Redaction und Administration: LINZ, Harrachstrasse 22, I. Stock. — Herausgeber und Verleger: Eduard Kornhoffer. 
Man pränumeriert auf die ÖBERÖSTERREICHISCHE BAUZEITUNG: 
j ganzjährig mit fl. 10. - (ganzjährig mit . fl. 8 
! halbjährig . . „5. 
I vierteljährig . „ 2.50 
für die 
Provinz 
für 
Loco 
[ halbjährig . 
I vierteljährig 
Erscheint am 1. und 15, 
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Tarif werden angenommen: Bei der Administration der „Ober¬ 
österreichischen Bauzeitung“, Linz, Harrachstrasse 22, ferner bei 
allen grösseren Annoncen-Expeditionen des In- u. Auslandes. Eventuelle 
Reclamationen und Beschwerden direct an uns erbeten.
	        
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