die Grieskarscharte
(1850 Meter)
Fufnahmen: Dr. Josef 5chlege
Huber-Steig zum Röllsattel empor. Immer
wieder schweift der Blick umher, all die Schönheiten
zu fassen. Zu beiden Seiten die steilen, felsigen Ab—
stürze zur Röll hinunter, dahinter der jetzt schon im
Dunkel liegende Almsee, umrahmt von einem Teppich
unendlicher Wälder. Die Dunkelheit brach schnell
herein, der Himmel war sternenlos. Gerade am Sattel
— wir freuten uns auf eine kleine Rast — völlig
unerwartet ein Blitz, ein Donnerschlag, vom Echo
schauerlich verstärkt. Das Gewitter scheucht die leise
Müdigkeit gleich fort. Naßwerden vermeidet man doch
lieber, also im Laufschritt — es ging jetzt leicht ab—
wärts — zur Pühringerhütte. Immer wieder flammte
der Blitz, grollte der Donner, ein Abendgewitter im
Gebirge ist auch ein unvergeßliches Erlebnis. Doch
schon sahen wir den milden Schein der Hüttenlampe.
Wir sind geborgen, wundervoll schmeckt die Erbsen—
suppe. Der erwartete Regen bleibt jedoch ganz aus
und bald glitzert die Sternenpracht in wunderbarer
Klarheit und Größe vom schwarzsamtenen Himmel.
Ein taufrischer Morgen, strahlende Sonne erwartet
uns, die Vögel jubilieren und wir preisen mit die
vom Himmel geschenkte Stunde. Wir verlassen die
gastliche Hütte am kleinen Elmsee, der noch im Schat—
ten schläft, von leichten Nebelschleiern überdeckt. Noch
immer leicht abfallend geht der Weg zur Elmgrube.
Hie und da geben die schütter stehenden Föhren einen
Blick auf die weiße Schönheit des Dachsteins frei.
Im üppigen Grün der Elmgrube biegt der Steig
rechts ab und steigt dann entlang des Salzofens durch
Legföhren und Steintrümmer sich windend zur
Scharte des Ablaßbühels an. Ein sprudelnder Quell
lädt dort zur Rast und wir haben Gelegenheit, ein
starkes Rudel Gams bei der Äsung beobachten zu
können. Jetzt ein kleiner Abstecher auf den Wildgößl,
um erstens wenigstens einen Gipfel nennen zu können,
Blich von der Scharte auf die nordwand des kiserkogels und
den broßen Priel